Pro:
Ich war jeweils 8 Wochen auf der Neugeborenenstation/ITS und auf der Normalstation/kinderchirurgischen Station eingesetzt. Nach kurzer Einarbeitungszeit konnte ich sehr eigenständig arbeiten, habe Blutentnahmen und Flexülenanlagen auch bei den ganz Kleinen bald problemlos durchführen können. Auf der Neugeborenenstation durfte ich die U1 und U2 bald unter Aufsicht allein machen und auch das Entlassungsgespräch mit den Müttern führen. Ich nahm neue Patienten eigenständig auf und konnte auch die initialen Anordnungen selbst schreiben. Daneben nahm ich Patienten prästationär vor einer geplanten OP (meist HNO-OPs, Phimosen, Hernien) auf. Das Briefediktieren wurde bald zur Routine, weil ich von jedem Patienten sehr schön den gesamten Verlauf mitbekam. Eine Besonderheit war ein Tag im sozialpädiatrischen zentrum, wo ich viel über die Behandlung von ADHS und Therapiekonzepte bei geistigen und körperlichen Behinderungen lernte. Daneben konnte ich durch das Engagement des PJ-Beauftragten eine Woche in der Anästhesie sein, wo ich intubieren üben durfte und auch ein paar kinderchirurgische OPs miterlebte.
Kontra:
Ich hatte manchmal den Eindruck, dass ein wenig Unsicherheit im Umgang mit dem PJler herrschte, vor allem von Seiten des Pflegepersonals. Aber nachdem ich erklärt hatte, wozu ich da bin, war das kein Problem mehr. Leider gab es große Unterschiede, was die Ärzte von einem erwarteten, teils wurde Unnötiges erklärt, teils zuviel vorausgesetzt. Erklärt wurde meist nur auf Nachfrage, aber dann auch bereitwillig.
Insgesamt war ich aber sehr zufrieden mit diesem Tertial, ich denke, ich habe einen guten Überblick über die häufigen Erkrankungen des Neugeborenen- und Kindesalters gewonnen und auch viele Berührungsängste im Umgang mit Kindern verloren. Ich kann auch jedem ans Herz legen, eine oder zwei Wochen in die Anästhesie zu gehen, das bringt wirklich viel, für viele Fachrichtungen (ich möchte Internist werden). Nutzt diese Chance!
Ich kann Riesa für das PJ nur empfehlen, es war wirklich eine schöne Zeit.