Da ich möglichst viele Bereiche kennenlernen wollte, habe ich mein Chirurgie Tertial in drei unterschiedlichen Häusern, die aber alle zum Centre Hospitalier Universitaire de Montpellier gehören gemacht. Den ersten Monat verbrachte ich in der Notaufnahme:
Es handelt sich im Hôpital Lapeyronie um eine große gemischte Notaufnahme, nur für "tête et cou" und für pedriatrische Fälle gibt es eine andere Anlaufstelle. Die Studenten, die fest in den Ablauf eingebunden sind, machen hauptsächlich 24h Dienste, nach Vereinbarung geht das aber auch anders. Die Betreuung war im August nicht sehr gut, da alle Verantwortlichen im Urlaub waren, aber im Team waren sehr nette Assistenzärzte, und auch die andern Studenten helfen einem zu Anfang gerne weiter. Mit den andern Studenten muß man sich sowiesoe für die Boxen -Aufteilung absprechen: Intensivpflichitge Fälle, mittelschwere oder kurze traumatologische Fälle. Es gibt auch die Möglichkeit beim SAMU mitzufahren, bzw zu fliegen, wo man aber manchmal, aufgrund der mangelnden Betreuung, schnell überfordert ist.
Wie gesagt, dass teaching ist mittelmässig, aber man sieht enorm fiel und Wundennähen kann man spätestens am Ende des Monats auch um 3 Uhr nachts.
Für den zweiten Teil wechselte ich in die Oncochirurgie Val d`Aurelle, ein sogenanntes "Centre national du lutte contre le cancer". Hier war immer ein Student pro Saal eingeteilt, so dass ich jeden Tag von halb acht bis ca drei Uhr im OP stand. Je nach Operateur und Assistent waren die Erklärungen mal mehr, mal weniger aufschlussreich.Neben Haken halten, lernt man auch unterschiedliche Nahttechniken und kann auch wenn man früh kommt mal zu den Anesthesisten "rüber" gehen. Insgesamt war ich sehr begeistert. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist sicherlich Mamma-CA und Brustrekonstruktion, aber auch viele Viszeraltumoren, wie Magen-, Leber-, Colon- oder Ösophagustumoren werden hier operiert, sowie Eingriffe zur intraoperativen Chemotherapie gemacht. Sehr interessant war es auch, die Chefs in die Ambulanz zu Vor- und Nachsorgeuntersuchungen, und Aufklärungsgesprächen zu begleiten.
Für den letzten Monat wechselte ich noch einmal das Haus. Diesmal in die Leber- und Transplantationschirurgie des Hôpital Saint Eloi. Da auf dieser Station auch viele französische Studenten eingeteilt waren, bestand die Arbeit hier wieder mehr aus Stationsarbeit. Jeder war für die Akte und tägliche Untersuchung von ca. 2 Patienten zuständig. Auch hier war man viel sich selbst überlassen, da gerade das Assistenzarzt Team komplett gewechselt hatte, und alles noch etwas wirr und hektisch zuging. V.a. wenn viele Transplantationen anstanden, wodurch fast das ganze andere OP-Programm gecancelt werden mußte. Diese Eingriffe bestanden für mich hauptsächlich aus zugucken und nicht mit der Hand die irgendwo was festhält einschlafen. Auch war die Stimmung eher schwierig, aber wenn man wußte, was man wollte, kam man eigentlich schon zum Zug.
Zur Validierung des Praktikums mußte man dann am Ende einen Klinischen Fall vorstellen und die Therapie erläutern.
Im großen ganzen war es eine sehr abwechslungs-reiche nicht immer einfache Zeit, aber das sommerliche Herbstklima und die schöne Stadt mit all ihren kulturellen Veranstaltungen war auf jeden Fall ein guter Ausgleich.
Bewerbung
Bewerbung über die Universität Montpellier, bei Mme J. Guiol. Man kann genau angeben, in welche Abteilung man wie lange möchte - vorher auf der CHU web Seite informieren. Möglichst früh, und am besten nur per email, da alles andere doch verloren geht und öfter mal anrufen und nachhören sollte eine Antwort ausbleiben.
