Dieses erste PJ Tertial, welches in ich Solothurn erleben durft, war ein absoluter Glücksgriff. Bevor es zum Klinikaltag geht, möchte ich erst noch einmal etwas über das Städtchen schreiben. Solothurn ist ein an der Aare gelegenes wunderschönes kleines Barockstädtchen mit etwa 15.000 Einwohnern. Dieses sollte man auch wenn man nicht in dieser Stadt PJ macht einmal gesehen haben.Im Hintergrund der Stadt stempt sich das Jura in die Höhe in dem man auch super Wandern und Biken kann. An den warmen Tagen kann man es sich an einem der kleinen Straßencafés an der Aare abends draußen gemütlich machen und die Sonne noch genießen. Oder man schlendert einfach durch die schöne Altstadt. Auch für Sportbegeisterte bietet die Stadt einiges. Das Velonetz und Wandernetz ist wie überall in der Schweiz gut ausgebaut, auch mit den Inlinern kann man gute Strecken absolvieren. Weitherin ist Solothurn optimal in der Schweiz gelegen, sodass man nicht viel Zeit benötigt um mit der SBB schnell in den schönsten Städten der Schweiz zu sein.
In dier Klinik rotiert man von der Chirurgie, Orthopädie und über den Notfall.
In der Chirurgie steht man abhängig von der Anzahl der Operationen und eventuellen zusätzlichen schweizerischen Blockstudenten mehr oder weniger viel im OP. Die Operationen sind sehr vielseitig und die Oberärzte/innen/ Chefarzt erklären gerne einem etwas, man muss halt blos fragen und Interesse zeigen. Ansonsten sind auf der Chirurgie die obligatorischen stationären Eintritte neben den Operationen zu machen, Briefe schreiben, Visiten und Untersuchungen anmelden und durchführen. Auf Station erklären die Assistenzärzte/innen einem gerne und viel. Einen richtigen Unterricht über UAs gabs nicht, jedoch findet jeden Dienstag einen interdisziplinäre Fortbildung von Chir und Ortho statt, die primär an die Assistenzärzte geht, man als UA auch viel dazu lernen kann. Mittwochs haben die Chrirugen für sich Vormittags ebenfalls Fortbildung, bei denen man auch viel lernen kann.
In der Orthopädie kommt man sich ab und an als Sekräterin vor, wenn man die ganzen Eintritte für die nächste Woche vorbereiten muss. Die Hauptaufgabe besteht in Eintritte machen, Verordnungen ausfüllen und Termine ausmachen. Wenn man freie Kapazitäten hat, sollte man sich die orthopädische Sprechstunde anschauen gehen, die sind wirklich gut. Die geplanten Operationen werden meist durch die Oberärzte und Assitenzärzte abgedeckt, sodass man meistens zu den nichtgeplanten Operationen in den Saal gerufen wird und auch mit dem Oberarzt allein operieren darf/muss, was auch öfters Freitags nachmittags der Fall war und man etwas länger bleiben musste. Ab und an rotiert man auch auf die Handchirurgie. Diese Operationen sind recht kurz, man ist stets 1.Assistenz und man hat relativ zeitig Feierabend. Montags und Mittwochs gibts bei den Orthopäden eine Eintrittsvisite, die allerdings auch für die Assistenzärzte ausgelegt ist, man kann aber auch als UA was mitnehmen.
Die beste Zeit meines PJ-Tertials war auf dem Notfall. Dort hat man chir und orth. Fälle. Je nach Assistenzarzt darf man eigenen Patienten betreuen und sie auch mit dem OA selbstständig untersuchen, ambulante Briefe schreiben oder stationär aufnehmen. Das ist auch die Zeit wo man reichlich zur Wundversorgung von unterschiedlichsten RQWs kommt. Ein Einrenken von einem Finger ist auch möglich. DKs legen lernen ist auch kein Problem, da muss man sich blos an die Pflege wenden.
Die berüchtigte Frage nach Wochenendediensten und Pikett kann ich nur so beantworten. In meinem ersten Monat waren wir 5 UAs, da wurde jedes Wochenende von einem UA auf dem Notfall abgedeckt. Die restlichen 3 Monate war ich allein und musste nur einmal im Monat einen Wochenenddienst machen. Pikett gibt es keinen. Das heißt überarbeiten tut man sich wirklich nicht und es bleibt genug Zeit die Schweiz anzuschauen und mit den Leuten im Personalwohnheim und Assistenzärzten/innen zu feiern und Spaß zu haben.
Ich möchte mich noch einmal bei allen Assistenzärzten/innen und Oberärzten/innen bedanken, die dieses Tertial zu einem wunderschönen, ereignisreichen und lehrreichen gemacht haben. Ich habe mich total wohl gefühlt und kann es nur jedem weiter empfehlen, da die Arbeit von einem sehr geschätzt wird, wenn man sie gewissen haft erledigt und einem auch Vertrauen entgegen gebracht wird. Danke an euch alle.
Bewerbung
knappes Jahr im Voraus, geht aber auch kurzfristig, je nachdem wieviel gerade los ist.