Neurologie im Klinikum Neukölln ist eine Abteilung, die ich jedem empfehlen kann. Das Ärzteteam ist unglaublich nett, auch Oberärzte und der Chef sind ausgesprochen freundlich. Das Pflegepersonal ist auch insgesamt sehr freundlich, einige Schwestern sind zwar chronisch genervt, aber trotzdem herrscht dort insgesamt eine sehr gute Stimmung, vor allem wenn man sich höflich und freundlich benimmt.
Die Station besteht aus einer Stroke Unit (10 Betten) und 27 normalen Betten. Dabei gibt es allgemeinneurologische und vaskuläre Patienten. Das Fallspektrum ist sehr breit, man sieht auch seltene Erkrankungen. Es ist immer super viel zu tun und man langweilt sich von Anfang an keine Sekunde lang.
Um 8 Uhr gibt es eine meist 1stündige Frühbesprechung, bei der alle Patienten, die am Vortag aufgenommen wurden, vorgestellt werden. Selbst aufgenommene Patienten stellt man immer auch vor. Danach Visite, wobei viele Ärzte dir eigene Patienten geben. Um halb 1 fast immer Mittagessen (halber Preis für PJler), um 1 eine 1stündige Röntgenbesprechung. Donnerstags immer interne Neurofortbildung mit Croissants und Kaffee. Man kann haufenweise Lumbalpunktionen durchführen, legt unzählige Braunülen, Blutentnahmen muss man dank Phlebotomistin nur wenig machen. Der allgemeinneurologische Oberarzt neigt dazu, einen nervige Sachen wie Telefonate, Demtects und Schellong-Tests machen zu lassen, aber das kann man etwas eingrenzen. Elektive Aufnahmen gibt es etwa 6 pro Woche, die in der Regel der PJler macht. Niemand zwingt einen zu irgendwas, man lernt total viel. Briefe schreiben muss man nicht, ist natürlich gern gesehen. Man kann sich die Zeit einteilen, wie man will (allgemeine Seite, vaskuläre mit Stroke Unit, Rettung, Funktionsdiagnostik). Die Rettungsstelle war zum Schluss noch mal extrem lehrreich.
Alles in allem (trotz zahlreicher, meist freiwilliger Überstunden) ein super Tertial, interessant, lustig, lehrreich. Man ist nach kurzer Zeit voll integriert und von allen geschätzt.