Ich habe in meinem Chirurgie-Tertial 4 Monate am Krankenhaus Buchholz verbracht. Es war im Vergleich wohl ein durchschnittliches PJ-Tertial. Der Vorteil war, dass wir zu meiner Zeit nur 2 chirurgische PJler waren, die sich auf 2 Abteilungen verteilten. Ich war 2 Monate in der Viszeralchirurgie und 2 Monate in der Unfallchirurgie (freiwillig). Zwischen der Viszeralchirurgie und der Unfallchirurgie bestanden Unterschiede, die Noten oben sind Durchschnittswerte. Insgesamt war von seiten der Klinik schon Interesse vorhanden, dass die PJ-Studenten zufrieden sind. Allein hatte diese positive Grundeinstellung für mein Empfinden nicht genügend Folgen für die Lehre und praktische Unterweisung. Ich wollte gerne praktisch arbeiten und hätte gerne die Gelegenheit des PJ genutzt, in die Tätigkeit eines Assistenzarztes hineinzuwachsen. Dazu hatte ich nur teilweise Gelegenheit. Ich habe allerdings auch nicht vehement Forderungen gestellt, vielleicht hätte sich dann mehr getan. Der Tag begann mit der Morgenvisite um 7 Uhr, gefogt von der Röntgenbesprechung (7h45-8h), danach Station/Ambulanz oder Op. Einmal die Woche fand planmäßig ein Unterricht für chirurgische PJler statt, den ich insgesamt nur mittelmäßig fand. Er war meist von weniger erfahrenen Ärzten gehalten und bestand oft aus Ablesen von Powerpointfolien. Die Stimmung in der Unfallchirurgie emfand ich als deutlich besser als in der Viszeralchirurgie, sowohl betreffend die Ärzte aller Funktionsstufen, als auch die Pflege/Stationsekretärin auf Station und im Op. Allerdings hatte man in der Viszeralchirurgie mehr Gelegenheit, bei Operationen dabei zu sein. Im Op. war mit wenigen Ausnahmen nur Hakenhalten angesagt. Auf der Station war der PJler zuständig für Blutentnahmen an den Tagen, an denen die Labor-MTA nicht da war, und für Braunülenlegen. Arztbriefe zu schreiben gehörte für mich schon zu den Highlights. Dafür hatte man relativ viele Freiheiten. In der Ambulanz wurde ich nicht in den Ablauf mit einbezogen, d.h. ich war Zuschauer (außer, wenn eine bestimmte unfallchirurgische Assistenzärztin Dienst hatte). Für alle PJler (zu meiner Zeit waren es drei) gab es nur ein(!) Wohnheimzimmer, die anderen PJler mussten also nach Hamburg pendeln. Das Zimmer war gut, die Gemeinschaftsräume im Wohnheim waren nicht besonders sauber. Als Studientag gab es nur den, der alle 2 Wochen am UKE stattfand (war oben im Menü nicht auswählbar). Abschließend positiv sehe ich, dass sowohl im Darmzentrum, als auch in der Unfallchirurgie, anspruchsvolle Operationen gemacht wurden (z.B. laparoskopische Sigmaresektion, Schulterprothesen), die man live miterleben konnte.