Der Empfang auf der Station war wirklich im Vergleich zu allen anderen absolvierten Tertialen einzigartig: Ich stellte mich dem Team vor und anschließend zeigte mir eine Assistent die gesamte Station. Dies beinhaltete die
Räumlichkeiten (Ärzte-, Schwestern-, Patientenzimmer), aber auch praktische Dinge wie Kaffee(voll)automat, Equipment und Utensilien, sowie z. B. auch den Toilettenschlüssel, sowie viele andere Dinge. Dabei wurde ich auch sämtlichen Pflegern und Schwestern vorgestellt.
Die Arbeit an sich läuft ungefähr so ab:
Morgens zwischen 7:00 und 7:30 kommt man auf Station. Um 7:30 sollte man dann anwesend sein, da die Chefvisite beginnt. In meinen Augen ein absolutes Highlight. Der Chef geht wirklich in jedes Zimmer und man ist auch nicht nur der Depp, der als letzter das Zimmer betritt, wenn der Chef schon wieder an einem vorbei das Zimmer verlässt. Jedoch passiert es dann eben auch, dass man einen Patienten vorstellt und anschließend auch noch zu weiteren möglichen Therapieoptionen der Herzinsuffizienz befragt wird. Genauso bekommt man auch mal ein dem Chef gezeigtes EKG in die eigenen Hände gedrückt, um zu zeigen, wie gut man sich den "EKG-Kurs für Isabel" schon eingeprägt hat;)
Anschließend gehen alle gemeinsam zur morgendlichen Frühbesprechung, wo allmorgendlich jede Menge Herzkatheterfilmchen gezeigt werden.
Zurück auf Station gibt es dann erstmal gemeinsam Frühstück um sich gestärkt den Aufnahmen widmen zu können. Denn das sind ca. 10-14 pro Tag (bei 22 Betten;). Zum Glück ist jedoch ein Großteil dieser schon prästationär am Vortag gesehen worden. Die wirklich neuen sind aufzunehmen und auszukultieren. Wenn dies geschehen ist, kann man "seinen" Patienten dann einem der Ärzte vorstellen/übergeben und gemeinsam noch Dinge wie Medikamente einstellen. Zusätzlich kann man auch schon den Rahmen des Arztbriefes anlegen (Anamnese, Vorerkrankungen), so dass dieser dann später nur noch durch Diagnostik und Verlauf ergänzt werden muss.
Nach dem ebenfalls gemeinsamen Mittagessen im Casino, erledigt man als PJler mittags dann noch die übrig gebliebenen Dinge.
Gegen Ende des Tages (ca.16:00) gibt es dann aber noch mal was zu tun, da die Druckverbände aller Katheterpatienten entfernt werden müssen. Und da diese morgens im Viertelstundentakt behandelt wurden, kann man sich natürlich auch abends von Verband zu Verband hangeln und bis um 20:00 bleiben. Hier den Absprung zu finden, ist deshalb, sagen wir mal, manchmal etwas "tricky".
Während des Tages verstreut erledigt man so Dinge wie: Blutentnahme, Braunülen, etc.
Der Berg von morgendlichen BEs wird jedoch von einem HiWi übernommen, sodass man wirklich auf Visite dabei sein kann.
Empfehlenswert ist es sich auch die täglichen EKGs anzuschauen und zunächst alleine zu befunden und anschließend zu besprechen (wenn Mittags nicht mehr allzu viel zu tun ist).
Auch kann man, wenn man mal keinen Patienten mehr hat, durch die Zimmer gehen und Klappen auskultieren, was sich hier gerade am Anfang wirklich anbietet, da immer mehrere AIs, ASs, MIs, MSs auf Station "vorhanden" sind.
Und man so mal einen Einblick in die holosystolische 5/6 decrescendo Welt bekommt;)
Zusätzlich zur Station ist man auch mal in der Notaufnahme, im Ultraschall, sowie im Katheterlabor selbst.
Alles in allem gefiel mir das Tertial sehr gut. Man bekommt viel beigebracht, hat eigene Patienten und die Atmosphäre war super. Speziell auch in Hinblick auf die Pflege. Lediglich um eine humane Feierabendzeit muss man sich selbst kümmern;)