Heiden ist ein kleines Örtchen mit ca. 4000 Einwohnern, malerisch über dem Bodensee gelegen und mit akzeptabler Nähe zu Sankt Gallen. Eine Zahnradbahn verbindet Rohrschach mit Heiden, so dass der Bodensee sehr gut erreichbar ist. In Heiden selbst gibt es neben dem Spital ein Coop und in der Nähe ein Migros sowie ein Freibad und ein Kino.
Nun aber zum Tertial selbst. Man beginnt morgens mit einer kurzen Frühbesprechung, bei der die Aufnahmen der Nacht vorgestellt werden. Anschliessend geht man entweder in den OP (Montag und Donnerstag) oder in das Ambulatorim (Dienstag und Freitag). Nachmittags stehen PAtientenaufnahmen an, die dann den Assistenzärzten vorgestellt werden und vom Chef visitiert werden. Die restliche Zeit verbringt man mit Briefeschreiben, Aufnahmen in den PC eintragen, irgendwelche Sachen faxen, Röntgenbesprechung etc.
Zum OP: Insgesamt war ich sehr enttäuscht darüber, dass man als Unterassistent recht wenig im OP machen durfte - wenn man mal Glück hatte, durfte man mal nähen. Der Chef hat leider im OP des öfteren cholerische Attacken, die völlig inakzeptabel sind, ansonsten ist er recht freundlich. Der Chef war zu meiner Zeit zeimlich neu da, so dass Berichte vor März 2009 nicht mehr zutreffend sind. Es gibt auch Belegärzte (Urologie und Orthopädie), die einem insgesamt doch mehr machen ließen und so das Spektrum an PAtienten erweiterten. An Operationen sieht man eben das, was häufig und wichtig ist, z.B. Frakturen des Radius oder des Oberschenkels, Hüft- und Knie-TEPs, Galle, Appendektomie, Leistenhernien, Narbenhernien, Varizen Knötchenentfernung und auch mal schöne große Bauchoperationen (Darm-OPs). Die Anästhesisten und die anderen OP-Mitarbeiter sind aber allesamt super nett gewesen!!
Im Ambulatorium durfte man beim Gipsen helfen, Verbände machen (auch Vacuum-Verbände) und dokumentieren. Die Assitenzärzte und auch das Personal des Ambulatoriums und auf Station war super nett - da hat man sich richtig wohlgefühlt. Auch das Essen war sehr lecker - und gerne erinnere ich mich an das Nachtischbuffet und an teilweise schöne lange Mittagspausen!
Wohnen kann man im nahe gelegenen Personalwohnheim mit großzügigem Zimmer mit eigener Dusche und WC. Im Wohnheim sind alle Unterassistenten untergebracht. Da hatte ich eine ganz tolle Truppe zusammen, mit der man viel unternehmen konnte und viel Spaß hatte.
Man hat pro Monat 2 Tage frei, man soll aber nicht alle am Ende nehmen. Am WE muss ein Unterassistent anwesend sein (es gibt i.d.R 3 UAs in der Chirurgie, einen in der Inneren und eine in der Gyn). Für 2 WE-Tage gibt es leider nur einen Tag Ausgleich (man kann aber teilweise um 14 Uhr gehen, wenn nix los ist). Damit verbunden ist auch eine Rufbereitschaft über die Nacht, wobei vielleicht einmal pro JAhr jemand gerufen wird.
Zusammengefasst ist das positivste das tolle Team, man hat klar strukturierte Aufgaben, man hat viel Abwechslung und verkümmert nicht im OP. Das NEgative ist, dass man im OP wenig machen durfte und wie alle anderen auch vom Chef mal angeschnauzt wird. Es gibt nur alle 2 Wochen eine Fortbildung für die Hausärzte mit Verpflegung.
Insgesamt war das mein bestes Tertial.
Bewerbung
Ich habe mich etwa 2 Jahre davor per Mail beworben. Die Sekretärinnen sind super nett und sehr hilfsbereit.