Die Neurologie im etwas südlich von Berlin gelegenen Teupitz besteht aus einer neurologischen Station, einer Stroke Unit sowie einer ITS, alles übersichtlich in einem Gebäude gelegen, wie auch Schlaflabor, Funktionsdiagnostik, Labor und die angeschlossenen Radiologie mit CT und MRT. Abgedeckt wird die ganze Breite des Fachs, ein besonderer Schwerpunkt liegt neben der Schlaganfallversorgung auf der Behandlung von Patienten mit MS.
Als PJler wird man sehr gut in die Arbeitsabläufe integriert: Von Anfang an betreut man unter Anleitung der Oberärzte eigene Patienten, die man von der Aufnahme bis zum fertigen Entlassungsbrief begleitet. Das Team ist nett und man kann jederzeit Fragen stellen oder sich Hilfe holen. Je nach Interesse kann man auch für einige Zeit auf die Stroke Unit oder die ITS rotieren. Neben der neurologischen Diagnostik und vielen Angiographien werden regelmäßig auch andere Untersuchungen und Prozeduren (Bronchoskopien, Echos, PEG-Sonden etc.) durchgeführt, bei denen man zuschauen oder mitmachen kann.
Formalen PJ-Unterricht gibt es nicht, aber man kann im Stationsalltag sehr viel lernen, denn auch die Oberärzte nehmen sich Zeit um zu erklären oder Untersuchungstechniken zu demonstrieren. Jeden Morgen findet eine Röntgenbesprechung statt, einmal wöchentlich ist Chefvisite, immer wieder gibt es auch Fortbildungen.
Das Mittagessen ist für PJler kostenlos. Außerdem wird bei Bedarf ein Zimmer über der Station zur Verfügung gestellt, so dass man nicht immer fahren muss. Mit dem Auto ist Teupitz sehr gut zu erreichen (aus Kreuzberg habe ich von Tür zu Tür ca. 40 Minuten gebraucht). Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist dagegen weniger gut, hier empfiehlt es sich, mit den in Berlin wohnenden Ärzten mitzufahren.
Insgesamt war es ein tolles Tertial, das mir viel Spaß gemacht hat und in dem ich sehr viel gelernt habe. Für Leute mit Interesse an Neurologie und an selbständigem Arbeiten ist ein PJ Tertial in Teupitz sehr zu empfehlen.