Die Innere Medizin am Ospedale Italiano ist folgendermassen aufgeteilt:
Med 1 A 12 Betten v.a. Diabetologie/Angiologie
Med 1 B 12 Betten mit überwachungsstaion und allg. internistischen Patienten
Med 2 A 12 Betten v.a. palliativ/allg
Med 2 B 12 Betten Onkologie
Notaufnahme (gemeinsam mit der Chirurgie)
Man arbeitet immer mit einem Assistenten zusammen, und kann auf alle Teilbereiche rotieren. Nach der Einarbeitungszeit wird dem cand.med. auch je nach Engagement viel zur selbstständigen Arbeit überlassen, man kümmert sich selbst um seine Patienten, also von Aufnahme bis zur Entlassung.
Die Notaufnahme hier in der Schweiz muss man sich allerdings anders vorstellen als in Deutschland, 80% der Patienten verwenden den Pronto Soccorso wie eine Hausarztpraxis, d.h. unglaublich viel Rückenschmerzpat., Halsschmerzen, Gastritiden u.ä. Macht aber nichts, dementsprechend darf man alles selber machen, der Assistent unterschreibt schliesslich nur noch den Entlassungsbrief, und man kann viel sehen, viel lernen, viel machen!
ALLGEMEINES:
-Sprache:
Es ist unabdingbar, italienisch sprechen zu können, und zwar auf einem Level, dass zur Alltagsunterhaltung und Anamnese taugt, hier läuft alles ausschliesslich auf italienisch, auch wenn viele deutsch können!
- Unterkunft:
Mit dem Arbeitsvertrag wird euch ein Antrag auf ein Zimmer im Wohnheim zugestellt, schaut, dass ihr ein Zimmer in der Via Dufour bekommt, dass ist nur 5 min vom Krankenhaus weg. Die Zimmer sind zwar teuer (600-750CHF), aber so ist es überall in Lugano! Die Zimmer sind gross und es ist alles da, was man braucht! Internet kann man extra dazuhaben, wenn man das möchte.
- Organistaion:
Macht euch um nichts Gedanken, alles ist perfekt organisiert! Ihr bekommt einen Spint, einen Personalausweis, einen Schlüssel um überall Zugang zu haben, einen eigenen Computerzugang - man ist wirklich Teil des Teams und nicht nur Zuschauer!
- Freizeit:
Euer Vertrag ist auf eine 50-Stundenwoche ausgelegt, und so ists dann auch in der Realität, 10 Stunden am Tag. Man kommt je nach Station und Arbeitsaufwand an dem Tag auch mal eine Stunde früher raus, aber man sollte sich schon drauf einstellen. Aus der Notaufnahme schafft mans meist so um 17 Uhr zu gehen. Pro Monat hat man 1,5 Tage frei, deutsche Studientage werden natürlich nicht anerkannt, man hat ja einen Arbeitsvertrag...
Es lohnt sich, mit einem Auto hierherzukommen, es gibt wirklich so tolle Sachen hier zu entdecken, die Seen, die Berge, Mailand und Turin sind quasi gleich ums Eck - es ist wirklich herrlich!
FAZIT: Ich würds wieder machen, hab unglaublich viel dazugelernt, auch was die ganze bürokratische Seite des Berufs angeht! Und landschaftlich ists das Tessin unbedingt wert, herzukommen!
Bewerbung
Habe mich ca. 5 Monate vorher beworben, war lange Zeit auch die einzige cand.med. hier in der Medizin. Momentan sind wir zu zweit, was sich sehr gut verteilt.
Chefärztin der Medizin ist
Dr.med. Sonia Chimchila Chevili,