Wir waren nur 2 PJler, da eine PJlerin 3 Wochen vorher noch ins Klinikum Rotkreuz abgesprungen ist, weil es dort besser sein soll und einer ist ins Ausland.
Der Morgen fing mit der Frühbesprechung an, danach Visite und ca. 9:00 Uhr schon in den OP. Wenn man die Blutabnahmen bis dahin nicht schafft, macht man sie eben nachmittags, manchmal auch erst um 17 Uhr, wenn man die ganze Zeit im OP war. Die Ärzte helfen einem nicht unbedingt bei den Blutabnahmen. Es bleibt bis zum späten Nachmittag stehen. Verbände macht man nachmittags nach den OP´s.
Manchmal laufen die OP´s in 3 parallelen Sälen, so dass man dann von einer in die nächste OP geht. So kann es auch mal sein, dass man 5-6 h nur im OP stand. Deswegen verpasst man häufiger auch sein Mittagessen. Selbst wenn man zum Mittagessen geht, muss man Abruf bereit sein, denn man bekommt ein Telefon, wo man immer erreicht wird. Ab und zu muss man auch noch in den ambulanten OP´s von Belegärzten mithelfen, das auch meistens um die Mittagszeit herum ist.
In den OP´s wird manchmal etwas erklärt, kommt auf den Operateur an. Die OP´s mit Dr. Mai sind sehr zu empfehlen.
Der Chefarzt ist ein sehr lieber Mensch, der netteste Chefarzt, den ich bisher kennengelernt habe. Daher ist es auch ratsam auf seine Station 2.2. zu gehen.
Dr. G. ist derjenige, der den PJlern am meisten etwas lehrt! Unbedingt WE-Dienste mit Dr. Gratz machen oder Spätdienste.
Leider muss ich sagen, dass ich in diesem Tertial sehr wenig gelernt habe. Eigentlich habe ich nur in den Spätdiensten und WE-Diensten etwas lernen können. Aber Dienste wurden zuletzt von Dr. S. verboten, weil sie tagsüber PJler zum Hakenhalten brauchten. Eine PJlerin hat ihm mal vorgeschlagen, Hakenhalter für 10 euro-Stundenlohn einzustellen. Daraufhin antwortete er, dass man dafür doch die PJler hätte.
Einer der PJler muss auch immer bis 16 Uhr bleiben, falls noch eine OP kommen sollte. Allerdings kam es auch schon öfters vor, dass man dann um 15:55 Uhr in eine OP von Dr. B. gerufen wird und erst um 18 Uhr nach Hause gehen kann.
Fortbildungen fanden leider insgesamt nur 2 Stück statt. Diese waren zwar sehr gut, aber leider zu wenig für ein Tertial.
Im Bericht meiner Mitsudentin gab es damals 4 PJler und 2 Famulanten, deswegen war es wohl eine schönere Zeit, wenn man nicht jeden Tag mehrmals in den OP zum Hakenhalten muss. Aber wenn man nur zu zweit ist, ist es nicht schön, da man nebenher noch die Stationsarbeit aller 3 Stationen erledigen muss, falls man mal aus dem OP herauskommt. Allerdings muss ich sagen, dass alle Ärzte sehr nett sind, bes. der Chefarzt.
Letztendlich wer kein Chirurgie machen möchte und gerne Haken hält, sollte in diesem KH sein PJ absolvieren.
Ãœbrigens wurden die Lernfrei-Tage auf 14 Tage reduziert! (Also keine 3 Wochen mehr.) Da dem KH sonst die PJler fehlen.
Es dürfen aber nicht alle ihr Lernfrei zum Schluss nehmen, denn es muss immer mind. ein Pjler zur Verfügung stehen.