PJ-Tertial Anästhesiologie in Universitaetsklinikum Halle (2/2010 bis 6/2010)

Station(en)
Intensivstation
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Halle
Kommentar
Das Tertial funktioniert nach dem Mentorensystem. Man wählt einen Mentor (oder bekommt ihn zugeteilt) und arbeitet dann die ganze Zeit mit ihm zusammen. Der Mentor ist meist ein erfahrener Assistenzarzt oder Facharzt. Bei mir eine wirklich suuuper nette Assistenzärztin, die ich aus einer Famulatur kannte.

Man hat einen festen Rotations- und Lernplan: 6-8 Wochen Op in allen Teilbereichen, 4-6 Wochen ITS, 2 Wochen Schmerztherapie und dazu obligat mehrere Einsätze im NEF.

Bei weitem mein bestes Tertial.

OP: Beginn ist 7:15 Uhr, nach der Morgenansprache geht man mit seinem Anästesisten in seinen Saal und macht die Einleitungen und Ausleitungen mit. Maskenbeatmung, Intubation, Verwendung von supraglottischen Atemhilfen und das Legen von Blasenkathetern und Magensonden ist obligat (muss man sich sogar abhaken lassen) Arterielle Katheter und ZVKs sind auch mal drin, genauso wie ne SPA (kommt auf den Anästhesisten drauf an)

Man hat zu jedem Gebiet einen festen Lehrplan, wenn man während der Ops lernt hat man am Ende spielend die Anästhesie drauf!
16:00 Uhr íst pünktlich schluss, wenn man vorher aus dem Op rauskommt macht man noch Aufklärungen, Narkosen für Elektrokrampftherapie oder schaut sich andere Ops an oder retrograde Intubationen oder der gleichen.
Bei 24 h Diensten bleibt man bis zum Ende vom OP-Programm, dann wird Pizza bestellt und man schaut zusammen Müll im Fernsehen, dann kann man als Pjler auf nem Sofa schlafen

NEF
Macht ebenfalls sehr Laune, man kann gut sein Wissen anwenden und fast alle Rettungsassis oder -Sanis sind sehr nett. Man fährt mit dem DRK Selkestrasse, seltener auch mal mit dem ASB/ Feuerwehr von der BG aus, auch nachts. Dann kann man die Notfälle mit untersuchen, EKGs auswerten, Flexülen legen usw. Wenn nachts nichts zu tun ist schläft man auf so ner Liege oder der Couch.

ITS Man hat die Wahl zwischen ITS 1 oder 2. Lief bei mir nicht so gut wegen krasser Unterbesetzung der Ärzte. Der OA ist zwar super nett, erklärt gern (und gut), ist aber leider total im Stress. Die anderen Ärzte dort rotieren, sind bis auf eine FÄ aber auch Ok bis sehr nett. Man macht die Visiten und Röntgenbesprechung mit, untersucht die Patienten, legt auch mal nen Sheldon oder ZVK oder dergleichen. Am Ende hatte ich 2 eigene Patienten, deren Diagnostik und Therapie ich dann nach Rücksprache selbst durchgeführt hatte. Zwischendurch gibts aber auch mal Lehrlauf, wenn man selbst nichts mehr machen kann und alle beschäftigt sind. Man kann hier auch mal früher gehen oder später aufschlagen.

Tauchkammer
Muss man sich mindestens einmal anschauen (unbedingt ITS-Klamotten mitnehmen) ist so auch ganz interessant, da man da aber nicht mit rein darf, sollte man es bei einem mal belassen.

Schmerztherapie
Soll man 2 Wochen machen, mir hat auch eine gereicht. Entweder man macht die Schmerzsprechstunde mit oder folgt einem Assistenzarzt durchs Haus und spritzt die Schmerzpumpen mit auf. Die Oberärztin kann einem echt viel erklären, die Patienten sind aber super nervig.

Fortbildungen: Sowohl an den Puppen im SIM-Zentrum als auch Fortbildungen, interne Fehlerbesprechungen und der Anästhesistenstammtisch im Dorinth (1 x Monat, mit lecker Essen) Ausserdem kann man jederzeit die allgemeinen PJLer-Fortbildungen der Internisten und Chirurgen besuchen.

Noch mal in kürze
Pro:
Interessante Tätigkeit
Super Betreuung
Viele praktische Erfahrung
Sehr hoher Lerneffekt
Gute Einbindung ins Team
Viele Fortbildungen
300 Eus pro Monat
Essen und Klamotten frei

Kontra:
Hohe Zeitbelastung (keine Studientage, 24-h-Hausdienste und 8h normal Dienst + NEF-Nachtdienst, 12 h NEF Tagdienst, auch am Wochenende, alles in allem kommt man auf 50 bis 60 h pro Stunde)

Wenn man sich für Anästhesie interessiert kommt man an diesem Angebot kaum vorbei, ungeeignet für alle, die nicht auf ihre Freizeit verzichten wollen
Bewerbung
Bewerbung über Studiendekanant, man kriegt auf alle Fälle seinen Platz
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2