Hedwigshöhe ist ein nettes kleines Haus in der Nähe vom S-Bhf. Grünau (S8, S85, S46, oder S9 bis Altglienicke) und gehört zum St.Hedwig-Klinikum in Berlin Mitte. Der OP-Trakt ist recht klein, 3 OP-Säle gibt es für die Viszeral-, die Unfallchirurgie und Orthopädie.
In der Anästhesie war ich bis jetzt der erste PJler und natürlich während der gesamten Zeit auch der einzige. Man kann eigentlich nur Positives sagen über die 16 Wochen dort, man wird begeistert empfangen und eingebunden. Die erste Zeit war ich im OP, natürlich erst nur zum Zugucken und Patienten mit vorbereiten, Flexülen legen usw. Die Pflege von der Anästhesie ist durch die Bank weg extrem nett und hilft immer gerne weiter und gibt auch gute Tipps. Die Ärzte erklären fast alle gerne, man kann immer fragen, wenn man was nicht versteht. Besonders der Leitende Oberarzt erklärt sehr viel und fragt auch und es ist sehr effektiv, mit ihm im Saal zu sein. Der einzige Wermutstropfen ist, dass man schwierig an einen eigenen Schlüssel für den OP-Trakt kommt und immer an der Schleuse klingeln zu müssen, ist einfach ziemlich nervig!
Nach ein paar Tagen durfte ich dann aber intubieren, nach ein paar Wochen auch Narkosen alleine durchführen (immer mit Ansprechpartner für den Notfall). Regionalanästhesien werden auch sehr viel gemacht, ich durfte selbstständig Spinalanästhesien durchführen und unter Aufsicht auch ab und zu mal eine Periduralanästhesie. Bei Patienten, die für längere OPs vorbereitet werden, kann man auch arterielle Kanülen legen, wenn man alle davon überzeugt hat, dass man Flexülen legen kann :-). Die nächste Stufe sind dann ZVKs, die ich zum Ende des Tertials hin auch legen konnte. Die Narkosesprechstunde kann man ebenfalls besuchen, vielleicht auch mal ein Patientengespräch alleine durchführen.
Auf der ITS war ich nur recht kurz, hatte aber eine aufregende und turbulente Zeit, gleich am ersten Tag war ein Reanimation fällig, aber es gab auch andere, sehr interessante Patienten, so dass man einige Krankheitsbilder wie Sepsis oder COPD sehr eindrücklich vermittelt bekam.
Im Fazit kann ich sagen dass es ein ganz tolles Tertial war und ich enorm viel gelernt habe, für meine mündliche Staatsexamensprüfung in Anästhesie musste ich fast nichts mehr lernen (der fehlende PJ-Unterricht stört überhaupt nicht, man hat ja quasi jeden Tag kontinuierlichen Unterricht). Das Team ist sehr nett und engagiert und besteht (bis jetzt) nur aus Fachärzten, es ist also niemand da, der Narkosen/Spinale/Peridurale/ZVKs für seinen Katalog sammeln muss und deshalb immer Vorrang vorm PJler hat. Man ist quasi der einzig Auszubildende und im Gespräch mit PJlern aus anderen Häusern habe ich überdurchschnittlich viel machen dürfen und auch gelernt.