Kurz gesagt:Wer sich eine adäquate Ausbildung von seinem PJ erwartet, sollte auf keinen Fall an ein Lehrkrankenhaus der Tel Aviv University gehen. Das Problem ist struktureller Natur und ist nicht auf bestimmte Stationen oder bestimmte Fächer beschränkt.Ich habe mit mehreren internationalen PJ-Studenten gesprochen und richtig zufrieden war keiner. Chirurgie in Tel Hashomer soll wohl noch ätzender sein, was ich mir schwer ausmalen kann. Insgesamt waren 4 ausländische Studenten auf meiner Station und alle waren entsetzt über ihre Funktionslosigkeit. Teilweise sind diese Probleme natürlich auf Sprachbarrieren zurückzuführen, aber ich habe auch internationale Studenten mit perfekten Hebräischkenntnissen getroffen, die nicht in den Stationsalltag eingebunden wurden. Die einzige positive Erfahrung habe ich von einem Studenten mitbekommen, der in der Orthopädie in Beilinson (Petah Tiqwa) war.
Zur Veranschaulichung hier ein typischer Tagesablauf. 8Uhr: Morgenbesprechung, teilweise in englisch. 9-10:rumhängen, emails checken. 10-11: Visite, teilweise in Englisch. 11-12 rumhängen bzw nach Hause gehen. Zwischendurch konnte man ab und zu ein EKG anhängen, während der Visiten hat man Ab und zu mal mit draufgehört oder es wurden vereinzelt Fragen gestellt. Falls Ich im 5. Semester wäre, wäre ich sicher schwer beeindruckt gewesen, aber fürs PJ ist das natürlich viel zu wenig. Nach 2 Wochen habe ich versucht, mich nicht mehr aufzuregen und soviel frei gemacht wie ich wollte.Es vermisst einen niemand auf Station, man kann also viel reisen. Tel Aviv ist natürlich eine Top-Stadt.Aber darum gehts hier nicht.:-)