Ich hatte mich gefreut in ein kleines Krankenhaus zu kommen und gehofft viel machen zu dürfen und sehen zu können. Ich war anfangs sehr enttäuscht.
Auf meiner Station wo ich primär eingeteilt war, waren teilweise Assistenzärztinnen für die man nur der "Depp" vom Dienst war. Es ging gleich am Ersten Tag los, ja hier ist das Blut, dass soll bitte bis spätestens 9 Uhr abgenommen sein, wenn man merkt dass man es nicht schafft, soll man doch bitte eine halbe Stunde eher bescheid geben, damit ein Arzt mithelfen kann. Es schien mir logisch. In der Realität doch kaum umsetzbar, denn selbst wenn man bescheid gesagt hat, hieß das noch lange nicht, dass der jeweilige Doctor dann geholfen hat, dass es schneller geht. Visisten habe ich leider auch wenige mitbekommen, weil irgendwie immer etliche Aufnahmen am Morgen kamen, die versorgt werden wollen, dafür waren die PJler da. Je nach Arzt der auf der Station war, wurde der Patient entweder noch nachbesprochen oder nicht, teilweise ging man auch mit dem Arzt noch einmal zu dem Patienten hin, was ich persönlich sehr lehrreich fand, jedoch nur selten der Fall war. Weitere Aufgaben waren neben Blutabnehmen und Nadeln legen etlich viele Aufklärungen durchzuführen, die ja eigentlich rein rechtlich der Arzt machen sollte.
Die Diagnostik habe ich kaum gesehen, es war wenig Zeit dafür, aber an den Tagen wo ich einmal unten war, habe ich viel mitgenommen. Durfte einmal Aszites Punktieren, Schallen, und bei Endographien sowie PEGsonde legen und Leberpunktion zuschauen. EKGs habe ich immer für mich persönlich gleich bei den frisch aufgenommen Patienten ausgewertet. Und es dem jeweiligen Arzt mit dazu gelegt (Feedback gabs kaum, weiß nicht ob das gut war was ich gemacht habe oder nicht).
Die Oberärzte dort sind klasse. Sie erklären viel wenn sich Zeit und gelegenheit findet. Es gab auch jede Woche eine Fortbildung und wenn man sich dreht, und mal lieb den Dr. Beck in der Radiologie fragt erklärt er einem auch noch was und das macht er gerne. Und wenn ein Pjler in der Anästhesie ist, dann redet mit ihm, wir haben es so hinbekommen dass alle Pjler von allen Abteilungen einen Nachmittag am Simulator trainieren durften. Das war klasse.
Wer sein tägliches warmes Mittagessen braucht ist dort fehl am Platz, denn es gibt keine Kantine mit warmen Essen!
In der Zeit meines PJs war ich sehr unzufrieden, es war von den drei Tertialen das schlechteste, aber im Bezug auf die Prüfung war ich glücklich dort gewesen zu sein, da ich, auch wenn ich öfters angeeckt bin, gekämpft habe, dass ich etwas sehe und gezeigt bekomme. Wenn man das macht, nimmt man doch einiges mit. Und ja ich habe auch einen Morbus Still bei einem Erwachsenen gesehen, ein Glück, denn das liebe IMPP hat es gefragt und ich wusste es sofort :-)
Fazit: Kämpft um euer Recht ihr seit da um was zu lernen und nicht nur um die Arbeit zu machen, die Assis nicht gerne tuen. Es sind nicht alle Assis schlimm, ich hatte bissel Pech teilweise mit dem Dienstplan, versucht wenn ihr mehrere seit, es irgendwie so hinzubekommen, dass ihr auf den Stationen rotiert, das ging bei uns leider auch nicht so richtig, und sagt auf jeden Fall wenn euch etwas nicht passt, wenn ihr es aus anderen Tertialen anders gewohnt seit, der Chef oder auch die Oberärzte hat ein offenes Ohr und hört sich die Studenten gerne an.
Bewerbung
Bewerbung über die Uni, habe nur auswertige Kliniken angegeben, da ich nicht in die Uni wollte