Das PJ hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen. Von Anfang an wurden mir alle möglichen Aufgaben anvertraut, die ich meistens auch angenommen habe und bei deren Ablehnung (aus Zeitgünden, Unsicherheit etc.) ich nicht schief angeguckt wurde. Bei Nichtbewältigung gab es stets Verständnis und Hilfe sowie Tipps für die Zukunft und bei Erledigung oft großes Lob seitens der betreuenden Assistenzärzte und auch OBerärzte.
Ich hatte während meiner Zeit das Glück/Pech, dass viel im PErsonal rotiert wurde. Dadurch kamen auch mal Fachärzte für eine oder zwei Wochen auf die Station, die mich weiterhin förderten, fragten, ob sie Wissen abfragen dürfen und dies dann auch in netter Art und WEise taten und viel erklärten. Eigenes Wissen und das Einbringen desselben wurde niemals abgelehnt und stets respektiert, auch wenn es zu mancher Zeit zugegebenermaßen recht abwegige DD waren, die ich in den Raum stellte.
Am besten hat mir jedoch gefallen, meine eigenen PAtienten von der Aufnahme bis zur Entlassung betreuen zu dürfen. Dabei wurde mir großes Vertrauen entgegengebracht und bei Unsicherheit unter die Arme gegriffen - das niemals tadelnd sondern höflich korrigierend! Auch seitens der Oberärzte war alles bestens. Ich habe viele nützliche und praktische Untersuchungstechniken gelernt und vieles abschauen können.
Zur Lehre sei gesagt, dass es einmal eine Fortbildung für Ärzte gab, in der man viel gelernt hat, täglich eine Röntgenvorstellung mit einer engagierten Neuroradiologin gab, die die Zeichen der Bildgebung bestimmter Krankheitsbilder studentengerecht darstellen konnte und eine PJ-Fortbildung gab. Letztere fand nicht immer statt, aber nicht aufgrund der Dozenten, sondern aufgrund des Mangels an Studenten, sodass der Dozent einige Male die Fortbildung auf Wunsch der Mehrheit der Anwesenden die Veranstaltung abbrach. Deswegen dort die schlechtere Bewertung. Bezüglich der Freizeit waren die Ärzte sehr tolerant bzgl. wichtigen Terminen, forderten andererseits, dass wir unsere Patienten mitsamt Briefen in korrekter Weise behandelten, was heißt, dass man als PJ´ler auch bis zum bitteren Ende bleiben musste ... also bis der Oberarzt Zeit fand, sich den eigenen Patienten anzusehen, nachdem er sich von dem Betreuenden die Aufnahme mitsamt Procedere hat darstellen lassen. Jedoch waren alle Oberärzte stets daran interessiert, dies zügig und frühzeitig zu erledigen.
Da ich vormals in einer anderen Uni studiert und famuliert habe, an welcher es mir weitaus weniger gefallen hat, fällt es mir umso leichter zu sagen, dass es bisher die beste Zeit meines Studiums war. Von dem Chefarzt bis zu den Ärzten und Pflegekräften herrschte ein durchweg positives Arbeitsklima. Jeder wurde für seine Arbeit geschätzt und seine Person respektiert!
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle der Neurologie der Charite Mitte!!