Es ist wie immer schwer das ganze Team gleichzeitig zu bewerten. So viele Ärzte waren nett und hilfreich dass ich sie nicht alle nennen kann. Die haben einem bei ausreichender Eigeninitiative Gelegenheit gegeben Chirurgisch zu arbeiten und einen als Teammitglied angesehen. Ein Dr. Nickel aus der Angiologie hat für mich organisiert, dass ich in der Angio zuschauen durfte, aber auch bei den Internisten interessante Untersuchungen sehen konnte (Gastro-, Kolo-, Bronchoskopien). --Quasi vieles was ich gern in 2 Monate der Inneren hier sehen wollte aber nicht dazu kam. Auch Dr. Rebentisch und Dr. von Mahlen waren sehr freundlich und hilfreich.
Es gab die Gelegenheit briefe zu schreiben, und in die Notaufnahme zu gehen. Dort konnte ich Nähen und eigene Patienten aufnehmen, die Anleitung dazu gab´s im OP. Mann muss echt schnell dabei sein um auf dem Notfall was mitzubekommen, oder eigene Patienten als Erster zu sehen. Einfach hinstellen und hingehen. Solange mann nichts verspricht und nicht mehr macht als mann fähig ist kann nicht viel Schief gehen.
Der Tag fängt um 7:30 mit der Visite an, um 8:00 ist die Morgenkonferenz mit allen Chirurgen. Der OP-Plan steht meistens fest, du kannst aber auch zwischendurch angepiept werden um im OP zu helfen.
Einige Tipps zum OP:
Mache (ältere) Schwestern versuchen es immer wieder. Mann muss denen klar machen das wir als Studenten die Zukunft der Ärzteschaft darstellen und keine Pflegepraktikanten sind. Zur Not hilft "siezen" auch wenn einem das Du angeboten wird. Bloß nicht kleinkriegen lassen. Auch andere Studenten haben mir bestätigt dass Dr. Thies einem die Freiheit lässt dies zu tun. Respektvoll sollte mann trotzdem sein. Weil dies kein Arbeitszeugnis ist sondern eine eher Journalistische Tätigkeit muss ich fairerweise erwähnen, dass der Chefarzt Dr. Thies im OP schon auch ausrastet, aber Studenten haben meistens Nestschutz, und die Ausraster sind gezielt und konsequent, nicht sporadisch. Und mal ganz ehrlich, bei manchen Schwestern würde ich wahrscheinlich leider genauso reagieren. Er erklärt recht viel im OP. Ich hab mich häufig zu seinen OP´s gemeldet weil er eben extrem konzentriert die OP´s durchzieht. Auch ausserhalb des OP´s ist er sehr nett, und mann merkt dass er sich sehr darum Bemüht hat gute Mitarbeiter einzustellen und zu behalten.
Das Taschengeld ist nett, Mitagessen kann mann umsonst bestellen. Wenn mann wegen Hakenhalten nicht dazu kommt, gibt´s auch warme nahrhafte Suppe im OP.
Auch in der Regioklinik merkt mann den Druck vieler deutscher Krankenhausverwaltungen, ist aber keineswegs die Schuld der Mitarbeiter hier.
Insgesamt war das für mich eine sehr lehrreiche Zeit, es war eine gute Wahl.