Es ist schwierig hier genaue Notenangaben zu machen. Daher verzeiht mir, die eher miese Bewertung und lasst es mich erl�utern:
Das Spital Thun ist ein mittelgro�es Spital mit sehr nettem chirurgischen Team von den Assistenz�rzten bis zu Chef (Prof. Dr. W.), der euch ab und an eher seltsame Fragen w�hrend einer Op stellen wird, wie z.B. die nach der Zukunft des deutschen Schlagers. Aber davon nicht verwirren lassen.;-)
Die Atmosph�re ist kollegial und als "Unterassistent" oder "cand. med." (beides Bezeichnungen f�r PJler) wird man herzlich aufgenommen und als Teil des Teams betrachtet.
Dienstags findet von 7.00 Uhr bis 7.30 Uhr eine Fortbildung f�r alle Assistenten der Chirurgie und Unterassistenten statt.
Einmal in der Woche sollte ein Untersuchungskurs mit praktischem und theoretischem Teil unter Leitung eines Assistenzarztes nur f�r Unterassistenten stattfinden, was leider selten zustande kam. Verantwortlich sind jeweils immer der Student und Assistent, der in der jeweiligen Woche in der Patientenaufnahme ist.
Die Ober�rzte und Assistenten sind aber meist gerne f�r Fragen zu haben.
Wie �berall... wenn grade Weltuntergang herrscht, sollte man sich 2 mal �berlegen, ob man dann grade noch mit Unwissenheit gl�nzen m�chte. O;)
Insgesamt waren wir als Unterassistenten meist als Harken-Halter im OP, wobei wir viele Standard-Operationen miterlebten.
Es ist allerdings unbedingt zu erw�hnen, dass euch dort weniger eine Allgemeinchirurgie-Tertial als eher ein Orthop�die-Tertial erwartet. Die cand. meds. werden zwar �ber die Chirurgie angestellt, jedoch zum Gro�teil von der Orthop�die bezahlt und daher hegt die auch den gr��ten Anspruch eurer Arbeitsleistung.
Die Hauptaufgaben bestehen darin, Patienten aufzunehmen und Haken zu halten.
Etwa 80% aller OPs sind orthop�disch, davon haupts�chlich H�ft- oder Knie-TEPs, sonst auch Kreuzbandrupturen, Schulter oder Unterarm/-bein/Fu�-OPs. Das gibt einem zus�tzliche Einblicke, nervt aber irgendwann tierisch. Ihr m�sst euch einfach absprechen, sodass jeder mal bei den Orthos und mal bei den Chirurgen ist. Selten stehen auch Urologische Ops f�r euch an. Ihr k�nnt aber jeder Zeit � falls ihr ZEIT habt � zu allen OPs, die euch interessieren.
Der Handchirurg arbeitet leider weitgehend selbstst�ndig, freut sich aber, wenn ihr bei Gelegenheit vorbeischaut.
Bei den Orthop�den gibt es mittwochs/donnerstags um 7h jeweils auch Fortbildungen. Allerdings solltet ihr euch am Vortag noch einmal erkundigen, ob es wirklich stattfindet, denn selbst die laut Plan angek�ndigten fallen von Zeit zu Zeit aus.
Die Patientenaufnahmen waren fr�her wohl etwas chaotisch am Nachmittag gelegen. Das hat sich inzwischen ge�ndert. Es sind immer jeweils f�r eine Woche ein Assistent und ein Student auf der Aufnahmestation f�r alle orthop�dischen, chirurgischen und wirbels�ulenchirurgischen Aufnahmen eingeteilt. Gyn�kologische, urologische, internistische laufen separat.
Das dritte Einsatzgebiet war der Notfall � der von meinen Vorg�ngern vielfach gelobt wurde. Leider kann ich dem nicht entsprechen. Dies war aber stark vom jeweiligen Teamleader abh�ngig, der alle paar Wochen wechselt. Ich hatte leider Pech und durfte nicht all zu viel selbstst�ndig arbeiten. (Notfall insgesamt 2 von 16 Wochen � abgesehen von den Wochenenddiensten. Meiner Meinung nach zu wenig!!)
Man hat je nach Anzahl der PJler ein- bis dreimal pro Woche Piketdienst, in dem man f�r alle OPs nach 16h/17h als dritte Assistenz bis zum n�chsten morgen 8h zust�ndig ist � d.h. nachts neben dem Handy schlafen und abrufbereit sein. Es ist nicht selten, dass man abends noch l�nger beibt und auch mal noch gegen 21h/22h zu einer OP gerufen wird. Sp�ter allerdings nur sehr sehr selten - ich wurde nicht einmal nachts rausgerufen.
Ca. einmal im Monat steht dann auch noch Piketdienst am Wochenende an, wo ihr von 9h � 18h auf dem Notfall seid und je nach dem was ansteht in den OP gerufen werdet. Daf�r gibt es in der Woche darauf aber ein verl�ngertes Wochenende mit 2 Kompensationstagen.
Zus�tzlich stehen euch pro Monat jeweils 2,5 Tage Urlaub zu, die man auch b�ndeln kann (nur nicht am Ende des Tertials).
Zur Wohnsituation ist zu sagen:
Als ich Ende Februar ankam waren 6 Pjler und eine Doktorandin im notd�rftig hergerichteten �C-Haus� untergebracht. (Personalwohnheim w�re �bertrieben) Es war alles recht alt und wir hatten nur eine K�che und eine Dusche, allerdings 3 Klos� Wie auch immer, war trotzdem irgendwie cool dort, weil wir eine ganze Etage f�r uns hatten, direkt neben dem Spital.
Inzwischen, da zuletzt auch nur noch max. 2-3 PJler da waren hat die Klinik eine nahegelegene (5 Gehminuten zum Spital) Wohnung angemietet. Sch�tzungsweise 90-100m� gro� mit 3 Zimmern, eigener K�che, Bad, Klo und riesigem Wohn-/Essbereich. Garten zur so gemeinschaftlichen Benutzung aller Mietparteien, mit Grill und allem, was man sonst braucht.
Thun ist ein sehr sch�nes kleines St�dtchen im Berner Oberland am Thuner See inmitten der Berge. Man kann viel unternehmen, Wanderungen, St�dtetouren, Skifahren; alles ist in der N�he. Trotz der vielen Arbeit hat man aber auf Grund der Kompensationstage und dem zus�tzlichen Urlaub schon ausreichend Zeit die Gegend ins Herz zu schliessen.ï
Das Team war wirklich SEHR nett, deshalb hat die viele Arbeit meist Spa� gemacht. Und die Gegend ist einfach unbeschreiblich. Insgesamt war es eine sch�ne Zeit in Thun.
Bewerbung
Ca. ein Jahr vorher per Mail an Prof. Dr. Wagner bzw. seine Sekret�rin.