Die schlechte Nachricht zuerst: Die Zeiten, in denen man in Cuxhaven als Famulant einen Kitesurf-Kurs geschenkt bekam – siehe anderer Famulaturbericht – sind leider vorbei. Darüber hinaus steht man aber nichts aus als Medizinstudent im Klinikum Cuxhaven, zumindest nicht in der Pädiatrie. Versorgt wird man mit Wohnung im benachbarten Wohnheim, Essen (freie Selbstbedienung in der Cafeteria, das bedeutet Croissant und Rührei zum Frühstück und richtig gute Fischbrötchen zum Mitnehmen an den Wochenenden!) und jeder Menge guter Freizeittipps im norddeutschen Küstenstädtchen. Cuxhaven selber ist jetzt nicht wunderschön, aber hat einen interessanten Hafen und wenn man sich ein Fahrrad mitnimmt, ist es auch nicht weit zum Urlaubsörtchen Duhnen – dort, wo man bei Ebbe die ewigen Wattwanderungen machen kann bis hinüber zur Hamburger Insel Neuwerk.
Auf der pädiatrischen Station kann man Glück und Pech haben – manchmal ist die Station voll und man kriegt verschiedenste Syndrome geboten wie in einer Uniklinik; manchmal ist aber auch Flaute und man geht halt etwas früher an den Strand. Ansonsten kleckern über den Tag verteilt vor allem Urlauberkinder herein mit Fieber, Schnupfen, Ausschlag und allem, was die Allgemeinpädiatrie sonst noch zu bieten hat.
Man wird vom recht kleinen Team sehr gut integriert und darf eine Menge machen, die Ärzte sind entspannt und sehr lehrfreudig und haben auch eine Menge auf dem Kasten. In meiner Zeit fehlten leider streckenweise die Patienten.
Dennoch würde ich die Famulatur jedem empfehlen, der mal Pädiatrie ausprobieren und in entspanntem, ruhigem Rahmen für sich herausfinden möchte, ob die Fachrichtung etwas für sie oder ihn sein könnte. Gleichzeitig ist dann die Nordsee nicht weit und man kann die Pflicht mit dem Urlaub verbinden.