Während der Zeit konnte ich bequem in einem Mini-Appartment (Schlafzimmer, Küche, Bad) auf dem Gelände der Klinik wohnen. Zu der Zeit meines PJs dort wurde gerade alles renoviert - dementsprechend sind die Zimmer frisch gestrichen und in gutem Zustand. Allerdings gab es Probleme mit dem Internet. Man kriegt zwar einen W-LAN-Schlüssel an der Pforte fürs Klinikums-Netz, je nachdem aber, wo im Wohnhaus man sein Zimmer hat, hat man gar keinen bzw. nur unzureichend wenig Empfang. Das führte dazu, dass ich das ein oder andere Mal völlig entnervt mit meinem Laptop im Flur umhergestreift bin auf der Suche nach einem Balken Empfang. Später habe ich mir dann einen Internetstick besorgt, dessen laufende Kosten auch übernommen werden (aber nicht der Anschaffungspreis von ca. 30 Euro). Das hat wunderbar geklappt. Wenn ihr also so einen Stick habt, würde ich den sicherheitshalber mitnehmen.
Das Team der Derma-Station hat mich von Anfang an freundlich aufgenommen und integriert. Die ersten beiden Wochen waren noch zwei Famulanten da, so dass es etwas wuselig auf Station war und ich etwas Probleme hatte, mich einzuleben. Danach bin ich aber wirklich gerne hingegangen und habe auch viel gelernt. Der Tagesablauf war meist wie folgt: Beginn um 7:30 mit Blutabnahmen, danach Visite. Die Stationsärztinnen Dr. L. und Dr. P. sind sehr nett und haben sich auch während der Visite immer Zeit für meine Fragen genommen. Zwischendurch haben sie auch von sich aus etwas erklärt oder mich zu den Krankheitsbildern befragt. Danach wurden die Patienten aufgenommen. Nach einer Eingewöhnungszeit durfte ich die Patienten eigenständig aufnehmen, untersuchen und in der Mittagsbesprechung vorstellen. Wenn nichts mehr Spannendes auf Station zu tun war, konnte ich immer in die Ambulanz gehen. Wenn ihr die Gelegenheit habt, macht das auf alle Fälle! Man sieht sehr viele Patienten in kurzer Zeit mit total verschiedenen Krankheitsbildern und die Ärzte erklären einem auch hier gerne alles, was man wissen möchte!
Während meines PJ-Tertials habe ich auch eine Woche im OP verbracht. Dr. L. operierte dabei entweder ambulante Patienten mit kleineren Eingriffen (v.a. Exzisionen von kleineren Hauttumoren) unter örtlicher Betäubung oder stationäre Patienten, beispielsweise mit Akne inversa oder Condylomata accuminata unter Narkose. Auch er befragt einen zwischendurch zu bestimmten Krankheitsbildern und erwartet eine exakte Beschreibung der Effloreszenzen! Unter Aufsicht durfte ich an "operativen Eingriffen" beispielsweise bei der Kürretage von Warzen helfen und auf Station unter Aufsicht von Dr. M. eine Probeexzision vornehmen.
Die Fortbildungen (Innere, Chirurgie...) fielen zwar manchmal aus, wurden aber meistens von sehr engagierten Dozenten abgehalten. Vor allem die kinderchirurgische Fortbildung ist absolut empfehlenswert! Dabei wurden Fälle vorgestellt und wir mussten dann selber darauf kommen, was der Patient hat und wie man das weiter behandelt. Oft waren das total spannende, weniger alltägliche Krankheitsbilder.
Ich kann ein PJ auf der Derma in Oldenburg wirklich empfehlen! Ich habe mich sehr willkommen und nützlich gefühlt und habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl vermittelt bekommen, nicht erwünscht oder eine zusätzliche Last zu sein! Ich wurde sehr herzlich ins Team integriert und konnte viel lernen, da alle Ärzte immer viel erklärt haben und mich dorthin geschickt haben, wo es was Spannendes zu sehen gibt.
Bewerbung
Bewerbung über normales Auswahlverfahren der Uni Göttingen