Ich habe 8 Wochen im Hospital Regional Docente de Trujillo verbracht um den zweiten Teil meines Gynäkologie Tertial zu absolvieren.
Das Krankenhaus ist abgesehen vom technischen Standard und den Hygieneverhältnissen einem europäischen Krankenhaus sehr ähnlich strukturiert: Es gibt Oberärzte (doctores), Assistenzärzte (residentes) und PJ-Studenten (internos), die im letzten Unijahr im dreimonatigen Rhythmus durch die Gynäkologie, die Pädiatrie, Innere und Chirurgie rotieren. Sie arbeiten grundsätzlich jede zweite Nacht zusätzlich zur Tagesschicht und es finden 3-mal täglich super lehrreiche Visiten statt.
Als ausländische Studentin war mein Tagesplan Montag-Freitag von 7:30 bis 14:00 Uhr. Ich habe zwei Monate in der Gynäkologie und Geburtshilfe verbracht und neben unzähligen Geburten vom Unterricht am Morgen (täglich) und den morgentlichen Lehr-Visiten profitiert. Ich habe zwar wenig gynäkologische Patienten gesehen, dafür um so mehr geburtshilfliche Erfahrungen gesammelt, da hier die internos aktiv bei den Geburten mitwirken, Episiotomien nähen, im OP instrumentieren und die Schwangeren überwachen.
Ich musste zwar immer aktiv nachfragen, ob ich zum Beispiel die Geburt leiten darf oder mit in den OP darf, weil es auf der Station keine genauen Regeln gibt was man als ausländischer Student so kann und lernen will, aber auf Nachfrage war alles möglich!!
Mein Spanisch war sehr lückenhaft als ich herkam, da ich nur einen Kurs an der Uni parallel zum Medizinstudium belegt habe, aber nach einer harten ersten Woche habe ich rasch Fortschritte gemacht und wurde zum Beispiel im Krankenhaus ebenfalls zum Beantworten von Fragen während der Visite aufgefordert.
Die anderen Studenten und Ärzte haben mich sehr nett aufgenommen und ich habe mich sehr wohl gefühlt! So wurde ich zum Beispiel gleich mit eingeladen zum Abendessen anlässlich des Geburtstags des Chefarztes oder habe mich mit anderen Studenten in der Stadt getroffen! (Was allerdings nicht ganz einfach ist, da alle anderen ja so viel arbeiten müssen...)
Insgesamt kann ich diese PJ-Erfahrung nur empfehlen!
Allerdings bin ich nicht auf eigene Faust nach Peru gereist, sondern mit einer Organisation, die speziell für Medizinstudenten in Trujillo und Aerequipa Praktikumsplätze vermittelt. Es war so sehr einfach eine Gastfamilie und andere Internationale Studenten kennen zu lernen und einen persöhnlichen Ansprechpartner im Ausland zu haben (vorallem für die Formalitäten mit den Krankenhaus).
Bewerbung
Ich habe mich über 1 Jahr im Voraus beworben aber Bewerbungen sind auch spontan möglich!
Am besten über Kevin Hurley (kevin@medical-electives.net) oder die Homepage von Medical Electives: http://www.medical-electives.net/contactus.php