Dienstbeginn ist 7:30 Uhr. Keine Frühbesprechung, es wird sofort mit Blutentnahmen und Flexülen losgelegt. Danach Visite, montags mit dem Chef, donnerstags mit der leitenden Oberärztin Fr. Dr. Hecht - dies ist immer als Lehrvisite veranschlagt, alle Studenten sollen also pünktlich anwesend sein (auch Famulanten). Anwesenheit ist auch sehr zu empfehlen, da die OÄ (von Haus aus Rheumatologin) über ein enormes Wissen verfügt und die Studenten zielgerichtet abfragt, immer in Hinblick auf das Examen. Der Lerneffekt ist dabei enorm!
Die Nephro ist generell SEHR zu empfehlen. Spukgeschichten von 4 Stunden Blut abnehmen pro Tag sind definitiv NICHT wahr. Mehr als eine Stunde muss man sich nicht abquälen, da die Ärzte bereitwillig helfen. Der Übungseffekt dabei ist über die Zeit sichtbar und von Erfolg gekrönt.
Die Nephrologen schallen auch selbst, sowohl Abdomen als auch Echo. Zuschauer sind immer willkommen. Ebenso kann man hin und wieder bei der Anlage eines Shaldon-Katheters zuschauen.
Außerdem besteht jederzeit die Möglichkeit, in der Dialyse vorbeizugucken. Man kann beim Anstechen der Shunts zugucken, die Dialysepfleger mit Fragen löchern, bei den Dialysevisiten des jeweils zuständigen Nephrologen mitgehen oder sich generell die Funktionsweise der Geräte nochmal erklären lassen.
Ebenfalls ein Pluspunkt ist hier definitiv die Pflege. Die Kollegen sind wirklich toll! Von der Stationsschwester bis zur Putzfrau alle nett und höflich und jederzeit hilfsbereit (von hier einen ganz lieben Gruß an Pfleger Jan - der ist wirklich das i-Tüpfelchen auf Station! ;) ).
Weitere PROs:
- die ltd. OÄ stellt bereitwillig PJ-Zeugnisse aus (immer positive) und führt auf Anfrage Probeprüfungen wie im Examen durch - man sucht sich einen geeigneten Patienten aus, schreibt eine Epikrise, untersucht ihn vor ihr und sie prüft dann zum Krankheitsbild.. natürlich nicht ohne Feedback zu Wissen und Auftreten zu geben
- man kommt, wenn man will, immer pünktlich raus (für Pendler also pünktlich für den Zug kurz vor vier)
- Mittagessen wird IMMER im Kollektiv und IMMER pünktlich eingenommen, macht echt Spaß und schafft eine super Atmosphäre!
Sonstiges:
- lt. anderer PJler wird wohl gewünscht, dass man die Studientage sammelt. ich habe sie aufgrund eigener Termine und der vielen Feiertage im Mai wöchentlich genommen. war auch für niemanden ein Problem
- Fortbildungen sind meist ausgefallen oder waren sehr schlecht. Die beste und unterhaltsamste in diesem Zeitraum war die improvisierte, halbstündige Fortbildung des Gyn-Chefs zum Thema Lageanomalien in utero. Danke noch einmal hierfür!
Die RST/Aufnahmestation kann ich jedenfalls wärmstens empfehlen. Die zwei Oberärzte sind Originale. Erklären und lehren unglaublich viel, sind dabei auch noch extrem sympathisch und plauschen gern mal über Gott und die Welt. Die Assistenzärzte sind natürlich schwer beschäftigt, aber ebenfalls sehr, sehr nett und weisen die PJler auch immer auf interessante Patienten hin.
Fazit: Nephro und RST sind in Eberswalde für PJler unverzichtbar!