Ich bin durch Mitstudenten auf das St.Georg Klinikum aufmerksam geworden. Obgleich ich chirurgisch nicht gerade enthusiastisch interessiert bin, hat mir das Tertial gut gefallen. Das lag aber auch hauptsächlich an meinen Kommilitonen, die zeitgleich mit mir dort waren und an den hiesigen Assistenzärzten.
Die praktische Tätigkeit beschränkte sich im Allgemeinen auf "Haken halten", Entlassungsbriefe schreiben/diktieren und gelegentlich Blut abnehmen. Körperliche Untersuchungen wurden stationär generell kaum durchgeführt, da die Patienten alle in der Notaufnahme schon untersucht wurden. Zum Pflegepersonal wollte während der gesamten Zeit kein rechtes Verhältnis aufkommen. Die Oberärzte waren hingegen entgegenkommend und ließen sogar kleinere Eingriffe in studentischer Hand; dies blieb, ob der allgemeinen Hektik und Zeitnot, jedoch die Seltenheit. Auf der gefäßchirurgischen Station war die Stimmung insgesamt gelassener und freundlicher. Hier wurden die eigenen Tätigkeiten etwa beim Briefe schreiben deutlicher honoriert bzw. wahrgenommen.
Unterricht bzw. Fortbildung fand auf Drängen der Studenten in unregelmäßigen Abständen (dann aber sogar durch den Chefarzt!) statt. Regelmäßig bot lediglich Dr. Strickler (OA Neurologie) eine Veranstaltung zu neurologischen Themen an, welche an Qualität und Relevanz hervorzuheben ist.
Fazit: Hübsches Städtchen, insgesamt engagiertes Team, Lerneffekt hauptsächlich durch Selbststudium in Vorbereitung auf die 30-Min-Visiten mit potentiellem Quiz vor versammelter Mannschaft; durch seine Nähe zu Jena eine echte Alternative.