PJ-Tertial Anästhesiologie in Ruppiner Kliniken (9/2013 bis 12/2013)
Station(en)
ITS / OP
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Leider nicht mehr alles Gold was glänzt... Hatte mich auf das Tertial aufgrund der zahlreichen guten Bewertungens sehr gefreut, bin im Nachhinein aber tief enttäuscht. Insgesamt wirkt die Abteilung desolat und in Auflösung, der Chef sehr hilflos und nicht autoritär. Im Saal konnte man es in Abhängigkeit vom jeweiligen betreuenden Arzt noch gut kompensieren, wobei es momentan viele Assistenzärzte gibt, die auch irgendwie nicht vernünftig betreut werden und unterschwellig murren. Die meisten Fachärzte sind aus Rumänien und Bulgarien mit entsprechenden Sprach- und auch Teachingbarrieren. Maskenbeatmung und Intubation lernt man aber trotzdem gut. ZVK und Arterien, geschweigedenn Regionalanästhesien, wie im Curriculum zugesagt, durfte man aber nicht machen...
Dann kam es noch schlimmer.... auf der ITS stand man letztlich nur dumm in der Ecke, keiner fühlte sich, von einer Ausnahme abgesehen, zuständig und verantwortlich. Der neue Leiter (die wechselten wohl im Halbjahrestakt) hatte keinerlei Ahnung von der Materie und auch kein Interesse, wenn er denn mal auf der Station war. Ausser zusehen und mal eine körperliche Untersuchung durchführen, gab´s gar nichts. In vier Wochen Famulatur in einem 200-Betten-Haus habe ich persönlich deutlich mehr fachliches Talent und zwischenmenschliches Entgegenkommen gelernt, als in dieser Klinik.
Wer konnte, durfte NEF fahren, wobei es schwierig war, hier heran zu kommen. Wöchentlich gab es interdisziplinäre Weiterbildungen mit Pflichtanwesenheit. Neuruppin ist sehr schön, ein Tertial im Frühjahr oder Sommer empfehlenswert - aber bitte nicht in der KAI und wenn, dann vorher erkundigen, ob es immer noch so zugeht!