PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Flawil (2/2013 bis 6/2013)
Station(en)
gibt nur eine chirurgische Station
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Mhhhh die Bewertung fällt mir schwer und die gesamt drei resultiert nur daraus das ich noch in zwei anderen Spitälern in der Schweiz war aber Flawil kann man schon empfehlen. Der Reihe nach.
1. Die Assis zu meiner Zeit waren alle ausnahmslos Spitze, vor allem von Vanessa und Phillipp habe ich extrem viel gelernt.
2. In der Ambulanz hat man gelegentlich die Möglichkeit zur eigenen Wundversorgung, das kommt darauf an wie viel Zeit man selber hat neben den Aufnahmen. Notfallambulanz ist jedenfalls sehr zu empfehlen, da lernt man das meiste.
3. Aufnahmen sind PJler Aufgabe, das kann manchmal nerven aber so hat man wenigstens ne feste Aufgabe. Vorteilhaft ist vor allem, das man dabei schon den halben Brief schreibt. Ist ein guter Aufnahme Brief da und man ergänzt gleich im Verlauf die Untersuchungen darin, ist das Ende für einen fertigen Arztbrief schnell geschrieben (das merke ich vor allem jetzt als Assi im Job, bei uns im Haus werden nämlich keine Aufnahmebriefe erstellt und dann ist am Ende der Brief sehr mühsam...).
4. OP heißt Haken halten! Leider nicht viel anders als in Deutschland. Der Schweizer Chef der Allgemeinchirurgie ist sehr Wortkarg...der Deutsche Chef der Orthopädie (jetzt getrennt aber da kleines Haus macht man überall mit) ist typischer deutscher Chirurg. Fragt man im OP wie so er was so und so macht weil man es immer nur anders gesehen hat, Atmet er mal tief durch und wirkt genervt. Früher mussten wir uns ja vor der OP selber damit beschäftigen sagt er dann gerne mal, ja machte ich aber nach aktueller Lage macht man es eben nicht mehr so...das hab ich allerdings nur gedacht. Wenn was nicht passt geht er schnell hoch, allerdings beruhigt er sich auch wieder schnell. Im OP als Klappe und Haken halten. Röntgenbesprechung macht er sehr gut und wenn man da zuhört lernt man was. Ich war mir am ende allerdings nicht sicher ob er sich nicht lieber selber so gerne darüber hören tut.
Sprüche wie: "In eurem Alter will man mit allem (auch mit der Pflege) noch gut Freund sein, irgendwann lernt ihr noch dass das so nicht klappt"....Ein Haufen dämlicher Sprüche also. mal ganz davon abgesehen das ich zuvor einmal eine super Famulatur bei nem alten Chefarzt in einer Chirurgie hatte, der sagte, dass das Wichtigste der gute Kontakt zur Pflege ist und ich alle Ärzte ignorieren solle die behaupten das ginge nicht...Der Mann hat recht, bei ihm geht es und bei mir bisher auch ohne das mir einer auf der Nase rumtrampelt. Dafür ist der Herr Orthopäde in Flawil wohl noch nicht alt genug^^
Kurzum ich hab in Flawil viel gelernt, vor allem Organisation, gute Aufnahmebriefe, Medikation hinterfragen und wie wichtig Kommunikation mit Hausärzten ist.
Pünktlicher Feierabend (fast immer) jedes Wochenende frei (wenn man nicht mal freiwillig am WE kommt, da kann man auch viel dann machen) und jedes WE und Feirertag frei. Urlaub gab es 6 Tage für das Tertial. So ganz richtig kommt es mir nicht vor, da einem nach Schweizer Arbeitsrecht pro Monat 2 Tage zustehen, also hätten es 7 sein müssen...das war woanders aber auch nicht unbedingt besser.
Wer wirklich Chirurg werden möchte ist dort allerdings leider falsch. Wenn ich gesehen habe was die Assis im 2. bzw. 3 Jahr dort gemacht haben war es lächerlich. In anderen Häusern die ich kenne müssen die nach 2 Jahren deutlich mehr und selbstständig kleine Operationen durchführen.
Aus alldem würde ich gesamt nur eine drei Vergeben, die Assis und auch die OP-Pflege bekommen alle eine 1 von mir!!!!