Innere in Witzenhausen war das beste was mir passieren konnte. Alle sind super nett, von den Reinigungskräften bis zum Chefarzt. Die ganze Klinik ist sehr familiär und man trifft sich auch gerne außerhalb der Arbeit mit den Kollegen. Das Klima dort ist für PJler ideal, man ist vollwertiger Kollege und hat nicht das Gefühl zu stören.
Ich war die ersten 2 Monate in der Aufnahme/Notaufnahme, da gehört auch die Intensivstation dazu. Ich habe Patienten aufgenommen, untersucht, EKGs/ Röntgen befundet (wurde mir natürlich vorher erklärt) und Anordnungen gemacht. Der Assistenzarzt hat dann noch mal draufgeschaut und auch der Oberarzt sieht jeden Patienten bevor er auf Station kommt. Man hat immer eine eins zu eins Betreuung und ein Oberarzt ist auch nie weit :). Wenn mal nichts aufzunehmen war, konnte man auf die Intensivstation (im Augenblick vier Betten) oder IMC (zwei Zimmer) ins Sono, wo ebenfalls ein Assistensarzt war und dir alles erklärt
und du auch selbst schallen kannst, oder du gehst zur Gasto/Colo zuschauen. Alle erklären gerne und man darf viel selbst machen (z.B Aszitespunktion, arterielle BGAs, Zugänge legen).
Dann war ich die letzten zwei Monate auf Station. Es gibt drei Stationen, eine ist rein internistisch, eine ist teils chirurgisch und eine ist geriatrisch. Ich war auf der Geri, wo aber auch internistische Patienten lagen. Das war gerade für den Anfang ganz gut, da man schnell eigene Zimmer betreuen konnte, bevor man sich an die komplexeren Patienten wagte. Man muss kein Blut abnehmen, dafür gibt es extra eine Schwester. Nur wenn was anfällt, hilft man natürlich aus.
An Patienten kommt so gut wie alles rein. Da es keine speziellen Abteilungen innerhalb der Inneren dort gibt, kommt erstmal alles an. Dermatologische Erkrankungen, neurologische/psychiatrische Erkrankungen, alle möglichen internistischen Sachen etc. Dann wird geschaut, ob man das dort machen kann oder es wird halt verlegt. Z.b gibt es keinen Herzkatheter in Witzenhausen, das wird in Eschwege gemacht.
Man sieht viel und lernt besonders gut die Basics und bekommt Routine. Abgedrehte Fälle sind eher selten, aber mitunter auch dabei.
Richtigen PJ Unterricht gibt es nicht, man bespricht mit einem der Oberärzte, welches Thema man gerne mal durchsprechen möchte und dann tut man das. Anonsten wird viel nebenbei an konkreten Fällen beigebracht. Ab und an gibt es auch Fortbildungen.
Gehalt kann gewäht werden, entweder lässt man sich alles auszahlen (598 Euro) dann gibt es noch die Möglichkeit Essen frei zu bekommen oder ne Unterkunft (glaube ein Zimmer im Krankenhaus, habs nicht gesehen aber kann mir nicht vorstellen, dass das schön ist), dann gibt es halt weniger Geld ;). Fahrgemeinschaften sind eigentlich sogut wie immer möglich. Ein Zug fährt auch, aber morgens etwas ungünstig.
Bewerbung
Leider kann man sich nur für das Klinikum Werra-Meißner bewerben, da wird man dann erst mal Eschwege zugeteilt. Man muss nun zügig bei Herrn Berkermann (PJ Beauftragter Eschwege) anrufen und mitteilen, dass man nach Witzenhausen möchte. Man kann das ganze allerdings auch splitten und an beiden Standorten tätig sein.