Es war insgesamt eine gute Zeit in Sursee, mit vielen schönen Seiten, aber auch einigen Abstrichen.
Die Kollegen waren sehr freundlich, man wird herzlich ins Team aufgenommen und alle sind über die Arbeit des Unterassistenten dankbar. Man wird wahrgenommen, es herrscht eine herzliche Atmosphäre im Team. Jeden Tag wird zusammen Mittag gegessen.
Leider wurde recht wenig erklärt, mir hat wirklich oft das Teaching gefehlt. Man kam schon zu Infos, aber nur, wenn man viel gefragt hat und insistiert hat. Von sich aus haben die Ärzte wenig erklärt.
Man ist im OP mit eingeteilt zum Assistieren, das hat mir gut gefallen. Der Umgangston im OP ist extrem freundlich, es wird nicht rumgeschnauzt, alle kennen sich, man wird sehr schnell integriert.
Auf Station ist sehr sehr viel Schreibkram zu erledigen. Das hat mich besonders gegen Ende sehr gestört, weil das nicht Hauptaufgabe eines PJlers sein sollte, es aber teilweise die Hauptaufgabe war.
Was mir gar nicht gefallen hat, ist, dass man so wenig bei Spontangeburten dabei sein darf. Ich habe insgesamt 5 gesehen, und das lag nicht daran, dass ich nicht häufig gefragt hätte und die Eltern nicht einverstanden gewesen wären sondern hauptsächlich an der Hebammenpolitik. Und das bei durchschnittlich 2 Spontangeburten pro Tag! Enttäuschend...Bei Sectios hingegen darf man immer als zweiter Assistent dabei sein, selten auch als erster ;)
Sursee ist ein kleines Drof, darüber sollte man sich vorher klar sein. Landschaftlich ist es super! Man hat den See direkt vor der Haustür (Wohnheimzimmer mit Seeblick!!!) und auch die Alpen. Im Sommer war es einfach klasse, nahc der Arbeit direkt in den See. Im Winter kann ich es mir dort aber ganz schön langweilig vorstellen.
Lästige Arbeiten wie Blutentnahmen und vnöse Zugänge legen entfallen, dafür darf man immer in die Oberarztsprechstunde gehen und wird auch zum Untersuchen und Sonographieren angeleitet. Das war super, dabei kann man am meisten lernen, wie ich fand.
Insgesamt eine schöne Zeit!