Im Krankenhaus wurde ich zusammen mit einer Handvoll weiteren PJlern sehr freundlich begrüßt. Zusammen haben wir dann den „Bürokram“ erledigt und Kittel ausgeliehen, bevor jeder zu seiner Abteilung gebracht wurde. Die Sekretärin der Radiologie hat mich sofort an die Hand genommen, mir die Abteilung gezeigt und einen Schlüssel organisiert. Eine Assistenzärztin hat mich dann allen Kollegen vorgestellt und mit mir besprochen, was ich gerne lernen würde in meiner Zeit hier. Ich hatte das Gefühl, dass ich sehr willkommen bin. „Frag einfach immer nach! Selbst, wenn du fünfmal die gleiche Frage stellst. Das macht nichts.“ Und so ist es auch. Die Kollegen der Abteilung bilden ein super Team, in dem ich mich richtig wohl gefühlt habe.
Jeden Tag gibt es diverse radiologische Visiten (Innere, Chirurgie, Urologie, Neurologie, Neurochirurgie, Pädiatrie, Interdisziplinäre Onkologie), die ich natürlich besuchen darf. Es gab meistens einen freien Befundungsarbeitsplatz für mich, an dem ich Bilder selbstständig befunden und später besprechen konnte. Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn ich auch einen eigenen PC-Zugang und einen Diktierzugang bekommen hätte. Aber das schien zu schwierig zu organisieren, da es begrenzte Lizenzen für das Diktierprogramm gab. Natürlich konnte ich auch in der interventionellen Radiologie viel sehen und darf sogar assistieren. Auch den Ultraschall habe ich in den letzten Wochen für mich gewinnen können. Wenn ich wollte, habe ich Zugänge gelegt oder mal ein Aufklärungsgespräch durchgeführt. Alles nicht verpflichtend. Ich durfte wirklich einfach das machen, was mich gerade interessierte.
Die radiologische Abteilung vom Franziskus Hospital wird ebenfalls durch die Ärzte des DIAKO betreut. Dort gibt es nur einen Befundungsarbeitsplatz, dafür aber viele komplexe Krankheitsbilder, die sich auch in der Bildgebung widerspiegeln. Ich war eine Woche dort und habe in der Zeit auch einen Einblick in die Nuklearmedizin dort bekommen können.
Im DIAKO darf man während des PJs auch in andere Fachabteilungen reinschnuppern. Eine richtig gute Chance. So sehe ich beispielsweise einen Hirntumor in der Bildgebung und kann nach einem kurzen Anruf die neurochirrgische OP genau dieses Patienten mit verfolgen. Ich wurde nicht als zusätzliche Arbeitskraft eingesetzt, musste keine liegen gebliebenen Blutentnahmen oder Botengänge verrichten und habe sehr viel erklärt bekommen.
Auch die MRTAs sind richtig nett und sorgen für ein sehr angenehmes Klima in der Abteilung.
Mit den PJ-Unterkünften im Haus Pniel wird immer geworben. Zu Recht. Sie sind richtig klasse, sauber, ordentlich und mit eigenem Bad. Nur leider hat nicht jeder das Glück im Haus Pniel untergebracht zu werden. Ich wurde zusammen mit einer anderen PJlerin in einer Wohnung des Franziskus Hospitals untergebracht. Dort war die Küche verschimmelt und fast nicht ausgestattet. Die Zimmer waren zwar groß. Aber der dreckige Teppichboden, die schimmligen Wände und die dürftige Ausstattung haben das Wohlbefinden nicht unbedingt gesteigert. Unangekündigt kamen neue Mitbewohner (meistens hospitierende Ärzte) in die Wohnung, mit denen man dann das minikleine Bad (anfangs noch ohne Handtuchhaken, Spiegel) geteilt hat. Zum Glück wurde die Ausstattung der Wohnung schnell etwas verbessert, als wir den Zustand gemeldet hatten. Ich würde trotzdem zusehen, im Haus Pniel untergebracht zu werden. In beiden Wohnanlagen gibt es weder Internet & Telefon noch eine Waschmaschine.
Bewerbung
Ãœber die allgemeine PJ-Bewerbungszeiten der Uni Kiel