Als Info vorweg: Das Chirurgietertial war mein erstes Tertial, ich habe direkt in der Viszeralchirurgie begonnen, chirurgische Vorerfahrungen durch Famulaturen o.ä. hatte ich nicht
Positiv:
- Fast alle Pflegekräfte und Ärzte sind sehr nett
- Fragen werden immer beantwortet
- Ist etwas Leerraum (öfters der Fall) kann man sich jederzeit das Ultraschallgerät der Station nehmen und sich einen Patienten zum üben suchen
- Man kann oft sehr pünktlich nach Hause gehen
- Der allgemeinchirurgische PJ-Unterricht ist i.R sehr gut
- Wenn man Glück hat rotieren für kurze Zeit verschiedene Ärzte durch die Ambulanz, so dass man an die Person gerät, die einem eine
Art persönlichen PJ-Unterricht mit zahlreichen Fragen anbietet, dann darf man auch Ultraschalluntersuchungen und andere praktisch relevante Aufgaben durchführen
- Wer Dienste mitarbeitet kann in der Ambulanz Patienten eigenständig aufnehmen, untersuchen und den Brief schreiben
- Es gibt ein PJ-Telefon und manche der Kollegen rufen einen wirklich an, wenn es was zu sehen gibt ;)
- Das vom Klinikum bereit gestellte Zimmer war gut, die Küche und 2xWC/Dusche werden geteilt (Küche enthält Mikrowelle und Wasserkocher, Achtung: Backofen, Herdplatten, Gefrierfach gibt es nicht), WLAN gibt es kostenlos dazu
Negativ:
- Die Blutabnahmetante der Station ist unmöglich. Ständige Anrufe, ob man ihr noch eine weitere BE abnehmen könnte, umgekehrte PJler-Anfragen (damit diese wenigstens mal an der Visite teilnehmen können) werden ablehnt, ist man morgens öfter mal zur ersten OP eingeteilt und schafft es in den 15-20 Min nach der Frühbesprechung nicht entsprechende Mengen an BEs abzuarbeiten folgt diesem eine Beschwerde beim Chef
>> Visitenteilnahme war nicht regelmäßig möglich (würde ich heute so nicht mehr mit mir machen lassen> am besten ihr einigt euch bzgl Blutabnahmen direkt auf eine strikte Halbierung der Station)
- Man operiert meist als 2 Assistenz und hat dementsprechend manchmal einen recht eingeschränkten Blick auf das OP-Feld, das was ein Vorredner sagte "Oft wurde man zu OPs mit eingeteilt, und kurz bevor es los gehen sollte und man umgezogen im OP ankam, durch einen einspringenden Assistenten ersetzt. Im OP meistens nur 2. Assistenz, wenn man nicht konkrete Fragen stellt, wird auch nicht viel erzählt oder erklärt" kann ich in etwa so bestätigen)
- Wer keine chirurgischen Vorerfahrungen hat oder ein Naturtalent ist darf praktisch während der OP's relativ wenig machen, ich habe tatsächlich meistens Haken gehalten und nur 2-3Nähversuche durchführen können,
man kann aber als primär Unerfahrener mal Glück haben und als 1.Assistenz mitarbeiten, dann darf man bei laparoskopischen Eingriffen z.B auch die Kamera führen
-In die Ambulanz bin ich immer gegangen, wenn ich zu keiner OP eingeteilt war und auf Station nichts los war. Hier arbeitet hauptsächlich ein sehr netter und auch sehr erklärfreudiger Kollege, allerdings ist es hier nicht wie bei den Internisten üblich Patienten eigenständig aufzunehmen, zu untersuchen und vorzustellen (das war bei mir nur während der Dienste der Fall), ich lief die meiste Zeit mit und konnte hier und da mal nachuntersuchen und bei Port-/Leistenhernien und anderen Aufklärungen zuhören> vll änderbar, indem man sich einfach selbst einen Patienten zum Voruntersuchen in ein freies Zimmer bittet, sofern ein freies zur Verfügung stehen sollte