Ich habe im Stadtkrankenhaus Korbach mein erstes Tertial verbracht, da ich einmal ein peripheres Krankenhaus kennen lernen wollte. Überraschend war eine super Organisation des Krankenhauses durch die leitenden Personen (es schreibt immerhin schwarze Zahlen!) und ein sehr guter Chefarzt in der Inneren Medizin. Schön war, dass das Team (etwa 20 Ärzte) nicht so groß war, sich aber alle freundlich und respektvoll behandelten, man sich sehr gut eingliedern konnte und bei den Oberärzten auch ein großes Interesse an Lehre gab. Dieses erfolgte weniger durch Fortbildungen, die eher kurzfristig und spontan in der Cafeteria stattfanden, sondern immer nebenbei, wo die Oberärzte sich Zeit nahmen einem bei der Visite etc zu erklären. Im Stadtkrankenhaus Korbach habe ich gut die Basic gelernt. Vor allem durfte man auch überall reinschnuppert und sich selber zu teilen. Die Stationen sind nicht nach einzelnen Organen getrennt, sodass man immer alles von Gastritis bis Schlaganfall betreut. Außerdem kann man nach belieben in die Intensivstation, die Aufnahme, Diagnostik (Sono, Rö, EKG, Endoskopie) rotieren.
Interessant war auch sich mit den ganzen Ärzten über ihre Kultur zu unterhalten, da die meisten aus Osteuropa stammen. Diese konnten auch alle gut Deutsch sprechen (auch dank des wöchentlichen Deutschunterrichtes und eine gute Vorauswahl durch den Chefarzt), nur im schriftlichen haperte es manchmal.
Insgesamt habe ich mich sehr wohl gefühlt im Stadtkrankenhaus Korbach. Die Leute sind freundlich und geben sich Mühe. Vor allem für das erste Tertial war es gut, allerdings habe ich auch gehört, dass es dort nur in der Inneren Klinik so sei. Korbach ist für alle etwas, die sich mal ein funktionierendes peripheres Krankenhaus anschauen, möglichst alle Spektren der Inneren Medizin mitbekommen und auch mal etwas Praktisches (selber endoskopieren, mit den Oberarzt PEG legen, Sonografieren lernt man sehr gut) machen wollen.