PJ-Tertial Unfallchirurgie in Klinikum Lippe Detmold (1/2016 bis 3/2016)

Station(en)
Unfallchirurgische Notaufnahme
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Das Klinikum Lippe gilt als eines der gößten kommunalen Krankenhäuser in Deutschland und sorgt für die medizinische Grund- bzw. Regelversorgung (und vielfach darüber hinaus) der über 340.000 Menschen im Kreis Lippe. Prinzipiell bildet der Standort Detmold den unfallchirurgischen bzw. traumatologischen Schwerpunkt, wohingegen der Fokus des Standorts Lemgo auf der Orthopädie liegt. Im Rahmen meines Chirugrie-Tertials wurde ich für 8 Wochen in der unfallchirurgischen Notaufnahme und OP des Klinikums Lippe-Detmold eingesetzt (den übrigen Teil des Chirurgie-Tertials habe ich in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am selbigen Standort absolviert, siehe hierzu den entsprechenden Bericht, s.u.).

Erfahrungsgemäß entscheiden sich die meisten PJler dazu, einen Großteil der Zeit außerhalb des OPs in der UNA (Unfallchirugische Notaufnahme) zu verbringen, so auch ich, deswegen kann ich an dieser Stelle auch nicht über die Atmosphäre, Zustände bzw. Aufgaben auf Station berichten und beschränke mich auf die Beschreibung der UNA sowie den OP-Alltag.

Der Tag beginnt um 07:30 Uhr mit der Röntgenbesprechung. Hier werden üblicherweise die Röntgenbilder des vergangenen Tages aus Notaufnahme und ambulanter Sprechstunde vorgestellt und besprochen. Anschließend geht es entweder in den OP (1. Assistenz bei kleineren Eingriffen häufig möglich und erwünscht, bei größeren Eingriffen 2. Assistenz bei Bedarf bzw. auf Wunsch) oder in die Notaufnahme. Im OP bekommt ihr das gesamte Spektrum der Unfallchirurgie sowie einen großen Teil der Orthopädie zu sehen. Meist haben die Operateure auch großen Spaß daran, ihr Wissen zu vermitteln und einem mit "hands-on"-Erfahrungen das Fach praktisch näher zu bringen. Mitunter kann aber auch mal ein etwas rauerer Wind wehen: Willkommen in der Unfallchirurgie. Abschrecken lassen sollte man sich davon aber keinesfalls!

Das, für mich, eigentliche Highlight war ohnehin die UNA: Hier habt ihr die Möglichkeit, mit einem festen Team von Assistenzärzten, die im Rahmen ihrer Rotation die Notaufnahme besetzen, Patienten zu untersuchen, diagnostische Überlegungen anzustellen, Röntgenbilder zu befunden, das weitere Procedere zu besprechen und Therapien einzuleiten. Sowohl die Pflege als auch die Ärzte sind erpicht darauf, einem etwas beizubringen, und man kann (bei entsprechendem Interesse) rasch mehr oder weniger selbstständig (cave: gerade die Röntgendiagnostik bedarf immer die Anmeldung durch einen Arzt!) Patienten untersuchen, Briefe anlegen und Behandlungsoptionen eruieren. Auch bei der eigentlichen Therapie kann man viel lernen und Hand anlegen, z.B. Repositionen, Lokalanästhesie/Wundversorgung, Gipsen, ... Es ist ein tolles Gefühl, wenn man am Ende bei dem ein oder anderen "Standardpatienten" mit Anamnese, Untersuchung, Diagnostik, Therapie und der entsprechenden Dokumentation (Briefe! Briefe! Briefe!) alle Grundpfeiler der ambulanten Versorgung selbstständig abdecken kann, ohne sich dabei jemals allein gelassen zu fühlen. Darüber hinaus ist das Klinikum Lippe-Detmold regionales Traumazentrum. Es rauschen zwar nicht jeden Tag ein dutzend Polytraumata durch den Schockraum, aber doch genügend, um als Student einen profunden Eindruck davon zu gewinnen, wie die Versorgung von Schwer- bzw. Schwerstverletzten abläuft.

Allen praktisch versierten Studenten kann ich deshalb eine Famulatur oder ein Chirurgie-Tertial am hiesigen Klinikum nur wärmstens empfehlen! Falls noch Fragen offen sind, habe ich das Kontaktformular (weiter unten auf der Seite) freigeschaltet, so dass ihr mir bei Bedarf eine Mail zukommen lassen könnt.

Zur Ergänzung, hier der letzte Absatz aus dem Bericht über meine Zeit in der Allgemeinchirurgie: "Wie auch von der PJ-Ordnung vorgesehen, gliedert sich das Chirurgie-Tertial am Klinikum Lippe-Detmold in zwei bzw. drei Abschnitte: 7 Wochen Allgemein-/Viszeralchirurgie, 7 Wochen Orthopädie/Unfallchirurgie, 2 Wochen operative Intensivstation. Darüber hinaus sind die Rahmenbedingungen für PJler am hiesigen Klinikum gut. Neben einer monetären Aufwandsentschädigung von knapp 380 Euro/Monat (monatl. ausgezahlt) sind sämtliche Mahlzeiten in der Kantine kostenlos (Prinzip Essenskarte). Darüber hinaus wird bei Bedarf ein kostenloses Apartment im Wohnheim gestellt. "

Den Bericht über meine Zeit in der Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie findet ihr hier: http://www.pj-ranking.de/review/read/19225/
Bewerbung
Vergabe über die Medizinische Hochschule Hannover. Dies wird sich fortan ändern, da das Klinikum Lippe zum WS 2016 kein Lehrkrankenhaus der MHH mehr sein wird. Das heißt: fortan Bewerbung bei der zukünftigen Dachuniversität.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Gipsanlage
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
378

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.6