Die Atmosphäre auf der Station für Neurodegeneration und Epilepsie auf denen ich war, war sehr gut, es gab aber reichlich zu tun. Alle Assistenzärzte und die meisten Oberärzte sind sehr nett und ich konnte mich jederzeit an sie wenden. Ich selbst hatte 2-3 Patienten selbst zu betreuen: ich untersuchte sie und nahm sie auf, schrieb die Patientenkurve und meldete dann nach der Besprechung des Patienten mit dem Oberarzt, die Untersuchungen an. Schließlich diktierte ich den Brief.
Bei jeglichen Fragen konnte ich mich aber stets an die sehr guten Assistenten wenden.
Lumbalpunktionen habe ich zunächst unter Aufsicht durchgeführt, nach einigen Malen komplett eigenständig. Zu den weniger spannenden Aufgaben gehörten die morgendlichen Blutentnahmen/Viggos legen, Demenztests (v.a. MoCA) und Schellong-Test durchführen, Kipptischversuche; diese halten sich aber meist im Rahmen. Arbeit gibt es dennoch viel, selten kam ich vor 17 Uhr aus dem Haus (Beginn war um 8 Uhr). Wenn man aber die Chance nutzt, die Patienten selbst zu betreuen, kann man dort sehr viel lernen. Einerseits über die klinische Untersuchung (in den 4 Monaten habe ich so ziemlich alles was positiv sein kann in der neurologischen Untersuchung, selbst untersucht und gesehen) , andererseits über die häufigen Krankheitsbilder und auch über viele seltene Krankheiten. Zudem gibt es jede Woche eine Stunde PJ-Unterricht, der in den meisten Fällen auch so stattfindet, wie im Plan vorgesehen. Eigentlich sollte es solch einen Unterricht auch durch die Neuroradiologie geben, der aber seltenst tatsächlich stattfindet.
Alles in allem fand ich das Tertial lerntechnisch und von den Kollegen her sehr gut und ich würde das Neurologie-Tertial auch hier wieder machen.