Die Klinik ist eine überschaubare Einrichtung mit einem sehr großen Einzugsbereich. Dadurch kann man unterschiedliche Krankheitsbilder sehen. Das Team ist sehr nett und umsorgt. Auch im OP herrscht ein angenehmes Klima. Ich durfte häufig erste Assistenz sein, auch selten mal nähen und schrauben und eine kleine OP (Materialentfernung) unter Anleitung machen. Im OP und auf Station wurde gern erklärt und gezeigt. Besonders gern war ich in der Rettungsstelle. Hier habe ich Patienten untersucht, Berichte geschrieben, Röntgen/… angemeldet, um dann den Fall mit einem Arzt zu besprechen und das weitere Vorgehen zu diskutieren. Durch die eigenständige Arbeit habe ich viel gelernt. In der Rettungsstelle habe ich auch nähen, sonographieren, Verbände und Gips anlegen können. Auf Station habe ich Briefe geschrieben und selten mal Aufklärungen gemacht.
Blutabnehmen übernehmen die Schwestern auf Station. Dort habe ich ab und an eine Flexüle gelegt, wobei das auch nicht explizit die Aufgabe der Studenten war.
Der PJler-Unterricht ist für das ganze Krankenhaus beim Chefarzt der Inneren Medizin wöchentlich für ca 1 1/2h (leider aber erst nach dem Feierabend). Er erarbeitete mit uns jeweils einen internistischen Fall. Es waren oftmals sehr spannende Seminare. Zudem ist es möglich zu den zahlreichen Weiterbildungsveranstaltungen des Hauses (auch anderer Fachrichtungen) zu gehen. Speziellen PJ-Unterricht gibt es in der Unfallchirurgie nicht.
Insgesamt ist die Klinik für alle Chirurgie-einsteiger zu empfehlen. Man ist relativ frei in dem, was man sehen möchte und bekommt Einiges erklärt. Allerdings konnte ich im OP (im Gegensatz zur Rettungsstelle) nur selten auch mal nähen/… .
Eine Unterkunft haben wir von dem Krankenhaus gestellt bekommen. Aufgrund des Reformationsfestes und einer neuen Verwaltungsbeauftragten haben wir keine so tolle Unterkunft wie in den Vorberichten bekommen. Wir wurden in jeweils einem einfach eingerichteten Bereitschaftszimmer im Krankenhaus (kleiner Tisch, Bett, Stuhl, kleiner Kleiderschrank) untergebracht und teilten uns mit den Verwaltungsmitarbeitern der Etage eine kleine Teeküche (immerhin mit Mikrowelle, Kühlschrank und Gefrierregal). Ein paar Stühle wurden uns organisiert, sodass wir am kleinen Tisch der Teeküche essen und ins Internet gehen konnten (Internet funktionierte im Zimmer nicht/ nur sehr schlecht).
Ein großes Plus waren die Fahrräder, die wir vom Krankenhaus geliehen bekamen. Sie funktionierten super und sorgten für abwechslungsreiche Abende!
Es erwartet euch ein absolut tolles Team, sowohl der Ärzte, als auch der Pfleger und allen anderen Mitarbeitern. Ihr könnt euch jederzeit mit Fragen oder Problemen an ausnahmslos jeden wenden! Im OP und auch auf Station wird viel erklärt und wenn ihr möchtet, könnt ihr auch nähen etc., es besteht aber keinerlei Zwang. Im OP selbst herrscht ein sehr angenehmes Klima! Wer also einen Ort für sein Chirurgietertial sucht, an dem sich um einen gekümmert wird, an dem einem viel erklärt wird und man auf Wunsch vieles selbstständig machen darf, sollte sich auf jeden Fall bewerben. Ich kann im Nachhinein nur sagen, dass ich mich nun für die Unfallchirurgie begeistern kann, wovon vorher auch nicht nur ansatzweise die Rede sein konnte:-).