Für die Anästhesie ist das Kinikum Bozen ein echter Geheimtipp! Kurz gesagt steht das Motto "Man darf viel, muss aber wenig". Heisst, dass man bei den geeigneten Anästhesisten (siehe Kontraliste unten) extrem aktiv eingebunden wird und Beatmen, Intubieren, Nadeln legen, Arterien legen und sogar Spinale stechen lernt. Als Schmankerl erklären einige auch gern und man kann jederzeit in andere OPs wechseln und schauen, ob es dort etwas spannenderes gibt. By the way: Mit 13 OP-Sälen gibt es generell viel zu sehen! Wenn man will, kann man sich aber auch jederzeit sich in den Feierabend verabschieden und gerade nach dem (kostenlosen) Mittagessen gegen 14 Uhr fällt auch von vielen Anästhesisten oft der Satz "Genieß doch das schöne Südtirol und mach Schluß für heute!" Auch bei Nacht- und Wochenenddienste kann man bei Bedarf mitmachen, das ist aber wie eine Wundertüte: Manchmal langweilig, manchmal spannend. Insgesamt ist Bozen für Anästhesie-Begeisterte also mehr als zu empfehlen, sofern einen die Kontra-Punkte nicht abschrecken.
Kontra:
1.) Italienisch wird zwar nicht zwingend vorausgesetzt, ist aber ganz klar vorherrschende Umgangssprache. Unter dem Personal kann zwar 80% deutsch und gut 40-50% ist auch muttersprachlich deutschsprachig, dennoch hört man auf dem Gang und im OP mehr italienisch. Bei Patienten kommt es auch öfter vor, dass man nur mit italienisch klarkommt. Trotzdem geht es prinzipiell ohne.
2.) Leider sind nicht wenige Anästhesisten Studenten gegenüber eher abgeneigt und/oder wissen nicht, dass man als PJler eigentlich gewohnt ist, praktische Arbeit zu erledigen und lassen einen erstmal nur zuschauen. Hier gilt es, früh diejenigen Anäshtesisten auszumachen, die gut mit Studenten können bzw. sich insgesamt aktiv in die erste Reihe zu stellen und einfach mal "anzupacken". Sich vor PJ-Beginn etwas einzulesen um einen guten Eindruck zu machen lohnt sich deshalb sicher!
3.) Zwar hat man immer noch mehr als genug Freizeit (siehe Text), aber dennoch machen die Anästhesie PJler (meist 2-3 Studenten) durchschnittlich mehr als die PJler anderer Fächer. Dies liegt aber denke ich vor allem an der hohen Qualität des PJs
4.) Wer nicht Anäshtesie in Bozen machen will und das hier nur wegen dem Haus an sich liest: In anderen Fächern wird man deutlich weniger aktiv eingebunden. Vorteil ist, dass man noch früher nachhause kann aber viele PJler kommen sich doch eher uneffizient vor. Man darf für Chirurgie und Innere hier einfach keine zu hohen fachlichen Erwartungen haben
5.) Keine Fortbildungen in der Anästhesie und generell weniger Lehre (man kriegt außer den basics meist nur auf Nachfragen etwas erklärt)
Bewerbung
Etwa 3-4 Monate im Vorraus bei Frau Kalser (siehe Online). Generell sehr unkompliziert und es ist meistens noch etwas frei.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen Punktionen Patienten aufnehmen Braunülen legen