PJ-Tertial Radiologie in Universitaetsklinikum Aachen (11/2016 bis 3/2017)

Station(en)
-
Heimatuni
Rostock
Kommentar
Vor dem Bericht einleitende Worte, um alles in den richtigen Kontext zu setzen: Radiologie war mein Wahlfach, speziell am Uniklinikum Aachen, u.a. aufgrund der ausgezeichneten Bewertungen auf dieser Website. Ich habe mich für Radiologie entschieden, weil ich für mein späteres Dasein als klinischer Arzt genau über die Möglichkeiten und Limitationen der verschiedenen Bildgebungsmodalitäten Bescheid wissen wollte. Tja, jetzt werde ich Radiologe, aber zumindest weiß ich auch Bescheid ;-D
Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass ich eine überaus tolle Zeit hatte, nun die detaillierte Bewertung:
Einsatzgebiete und Aufgaben:
In der Radio gibt es verschiedene Arbeitsplätze:
Konventionelles Röntgen
Ultraschall
CT
MRT
Mamma-Arbeitsplatz
Kinder-Arbeitsplatz
Angiographie
(Ambulanz)

Während eures Tertials seid ihr herzlich eingeladen, auf alle genannten Arbeitsplätze zu rotieren (Wobei es wenig Sinn macht, die Ambulanz zu besuchen, da hier fast ausschließlich Aufklärungen gemacht werden). Ich habe drei Wochen im Röntgen, drei Wochen in der Sonographie, vier Wochen in der Angio, zwei Wochen im MRT, ein paar Tage auf dem Mamma-Platz und weitere 3 Wochen im CT verbracht. Als Ansprechpartner habt ihr Oberärztin Simone Schrading, die (so es ihr Zeitplan zulässt) zwei oder drei Mal während des Tertials kurz mit euch spricht, ob alles gut läuft. Außerdem ist die Assistenzärztin Maike Bode für euch als PJ-Beauftragte zuständig.
Auf den verschiedenen Arbeitsplätzen könnt ihr (nachdem ihr ein Kürzel und einen Zugang für die Programme bekommen habt) eigenständig Befunde verfassen. Dabei besteht kein Zeitdruck und man muss sich keine Sorgen machen, irgendetwas total falsch zu machen, da ALLES was ihr schreibt zweimal gegengelesen wird, bevor es irgendjemand anderes zu Gesicht bekommt. In der Sonographie könnt ihr, je nach Arbeitsaufkommen, Patienten vor- oder nachschallen, müsst aber keine Befunde verfassen. In CT und MRT sind die Befunde etwas ausführlicher und schwieriger zu erstellen als im Röntgen, sodass ihr hier von euch verfasste Befunde mit einem Assistenten vorbesprechen müsst, bevor die Oberärzte drüber gucken. Außerdem seid ihr aufgefordert, Aufklärungen für die ambulanten Patienten zu machen, sowie Zugänge zu legen.
In der Angio dürft ihr euch steril mit an den Tisch stellen und assistieren (Drähte und Katheter reichen und aufspulen, Spritzen aufziehen, Stents aufpusten....) Das ist ein bisschen wie im OP, nur eben mit Radiologen.
Der Kinderplatz wurde erst gegen Ende meines Tertials geschaffen, dazu kann ich leider nicht viel sagen.
Zu guter Letzt gibt es den Mamma-Platz (die Chefinnen-Domäne!). Hier seid ihr auch gerne gesehen, und könnt euch alles angucken, aber normalerweise sind alle immer sehr gestresst, sodass nicht ganz so viel Zeit für Erklärungen bleibt. (Dennoch werdet ihr immer noch mehr beachtet als z.B. in der Chirurgie, keine Sorge!)

Warum also nun diese guten Bewertungen für zunächst dröge erscheinende Tätigkeiten?
Zunächst einmal aufgrund des tollen Kollegiums: Wenn ihr irgendetwas nicht verstanden habt, nochmal unbedingt wissen wolltet wie T1 oder T2 nun eingetlich entstehen, was das da auf dem Röntgenbild ist oder warum diese oder jene Kontrastmittelphase genutzt wurde könnt ihr fragen und bekommt eine ausführliche Antwort. Und noch besser, man freut sich über euer Interesse!
Als zweites: Feedback. Alles was ihr macht oder schreibt wird begutachtet und ihr bekommt noch am selben Tag gesagt und gezeigt was gut war und wo es noch hapert. Dieses regelmäßige und ausführliche Feedback hat mir in meinen anderen Einsätzen sehr gefehlt.
Drittens: Unterricht. Jeden Tag nach der Fühbesprechung gibt es ein 30-45 minütiges Teaching. An drei Tagen in der Woche wird der berüchtigte heiße Stuhl durch einen Assistenten bemannt, welcher dann eine Serie an Fällen, die von einem anderen Assistenten vorgestellt werden, im Kreuzverhör durch die Oberärzte lösen muss. Die Assistenten leiden dabei durchaus, aber hey, ihr lernt was! Einmal die Woche gibt es ein Studententeaching zusammen mit den Blockstudenten und Freitags wird ein Paper vorgestellt.

Zusammenfassend kann ich allen, die auch nur den Hauch von Interesse für Bildgebung und die zugrunde liegende Technik besitzen, ein Tertial in der Radio am UK Aachen sehr empfehlen. Klar, es ist nicht alles perfekt, aber für mich war's verdammt nah dran. Und, natürlich ist es deutlich entspannter als auf den Stationen: Keine Patienten, keine Visite, keine Angehörigengespräche und keine Blutnentnahmen :)
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgt über das PJ-Büro des Uniklinikums Aachen. Die Fristen finden sich auf der dortigen Website, ich habe ca. im Mai-Juni, also noch vor dem 100-Tage-Plan als Externer meine Wünsche eingereicht. Die Rückmeldung erfolgt dann im Juli/August.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Punktionen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
~900/Tertial

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2