An der Uni Magdeburg teilt sich das Wahlfach "Radiologie" in drei Teilbereiche auf:
- Radiologie (8 Wochen)
- Nuklearmedizin (4 Wochen)
- Strahlentherapie (4 Wochen)
In der Radiologie fängt man früh 7.30 Uhr mit der Frühbesprechung an, in der besondere Fälle gezeigt werden, an denen die jungen Kollegen etwas lernen sollen (z.B. wenn etwas übersehen wurde oder seltene Normvarianten erkennbar sind). Danach geht man an die jeweilige Arbeitsstation. Die Zuteilung dazu kann man relativ frei bestimmen, was ich positiv und negativ zugleich empfand. Zum Einen kann man natürlich selbstbestimmt wechseln. Zum anderen konnte mir im Voraus niemand sagen, was für eine Einteilung für die 8 Wochen sinnvoll ist . Außerdem fühlte sich niemand so richtig für einen zuständig und man musste immer den Leuten hinterherrennen , wenn man etwas sinnvolles zu tun haben wollte.
Am CT kann man die Flexülen legen/spülen und je nach Arzt die Aufklärung machen. Bei Punktionen darf man mit rein und darf ggf. das Monitoring notieren. Befunde bekommt man auch hin und wieder zugeteilt, mir waren das allerdings zu wenig.
Beim konventionellen Röntgen sitzt man bei OA von Falkenhausen und kann eine Menge lernen. Am Anfang bekommt man viele Normalbefunde. In der 2. Woche wurde ich aber schon wie ein Assistenzarzt mit eingebunden.
Am MRT kann man wieder die Aufklärungen und das Flexülen legen übernehmen. Dann begleitet man den Arzt und schaut beim Befunde Schreiben zu, bekommt aber auch viel zur Technik erklärt und bei der Befundbesprechung mit OA Fischbach lernt man auch eine Menge.
Außerdem habe ich noch ein bisschen in der Sonographie/Kinderradiologie mitgemacht, was zunächst organisatorisch schwierig war, weil die OÄ "plötzlich" im Urlaub war. Die OÄ Neumann hat sich dann aber auch viel Mühe gegeben und ich durfte auch selbst schallen, während sie geduldig zuschaute und Tipps gab.
Wenn es in der Sono nichts gab, saß ich in der DSA und sah bei Gefäßdarstellungen, SIRT-Evaluationen und Port-/PICC-Line-Anlagen zu.
Es hätte außerdem die Möglichkeit gegeben in die Frauenklinik zur Mammographie zu gehen. Das habe ich allerdings nicht gemacht, da mir verschiedene Kollegen davon abrieten.
Im zweiten Abschnitt war ich in der Nuklearmedizin. Dort habe ich am meisten gelernt, auch wenn ich am Anfang ein bisschen "geschockt" war. Man bekommt nämlich Leitlinien, Texte aus dem "Kuwert: Nuklearmedizin" und Artikel aus dem Ärzteblatt als Hausaufgaben auf. Dadurch konnte man recht schnell im Team wie ein Assistenzarzt Befunde schreiben und mithelfen. Das Team zeigt einem viel und erklärt die Untersuchungen gut. Zwischendrin gibt es immer mal "Teaching-Gespräche" (u.a. auch mit dem Chef).Fragen konnte man immer stellen und wenn der Assistenzarzt keine Antwort wusste, sind wir zusammen zur OÄ oder zum Chefarzt gegangen. Hin und wieder konnte man zeitiger gehen.
In der Strahlentherapie ist es sehr chaotisch gewesen. Die haben selbst viele strukturelle Probleme (Stationsärzte meckern täglich über Ambulanzärzte vice versa). Ich wurde teilweise ausgelacht, als ich nachfragte und was lernen und erfahren wollte!!! Es gibt zwar auch nette Kollegen, aber alle haben zu viel zu tun wegen Personalmangel. In den letzten Tagen kam die Assistenzärztin aus dem Urlaub wieder und setzte sich dafür ein, uns (PJler und 3 Famulanten) etwas beizubringen. In der Regel ist es so, dass man die Hälfte der Zeit auf Station ist (Blutabnehmen, Visite, Kurzbriefe schreiben) und die andere Hälfte in der Ambulanz verbringt (Zielvolumen und Risikoorgane einzeichnen, am Linearbeschleuniger oder After Loading zusehen, Patientengespräche). 7.45 Uhr gibt es eine gemeinsame Frühbesprechung.
Gelernt habe ich allerdings wenig. Ich habe mehrfach nach Richtlinien und Leitlinien für die Therapien (besonders die Dosen) gefragt, worauf aber nicht wirklich eingegangen wurde.
Zusammenfassung:
Ich habe an jeder Stelle den Personalmangel deutlich gespührt, da wenig Zeit für Teaching war (ausgenommen die NUK, die sich trotz deutlichem Personalmangel Zeit für mich nahm). Die Aufteilung an und für sich ist sinnvoll, da in jedem Bereich die Bildgebung eine Rolle spielt und so die Erfahrungen erweitert werden. Einen direkten Ansprechpartner habe ich in der Radiologie und Strahlentherapie vermisst, sodass ich mich nicht eingebunden fühlte.