Dies war mein drittes Tertial und mein Wahlfach, ich habe also einiges an Erfahrung mitgebracht.
Es gab eine sehr gute strukturierte Einweisung durch die Personalabteilung, es war also niemand verloren. Schlüssel und IT-Daten waren überhaupt kein Problem, was den Start sehr angenehm gemacht hat.
Für knapp unter 30 Betten gab es 6 Assistenzärzte, 1 Facharzt, 3 Oberärzte und den Chef. Damit wurde 1 OP und 2.5 Endo-Sääle bearbeitet.
Wir waren 2 PJ-ler und man kann es leider nicht anders sagen: wir haben uns häufig gelangweilt, weil es keine Arbeit für uns gab.
Die Hauptaufgaben waren die morgendlichen Blutentnahmen (max. 3/Student) und im Laufe des Tages die DK-Anlagen und nach einer kurzen Anlaufzeit die "einfachen" Sonos.
Damit haben wir die beiden besten Punkte dieses PJs bereits: ich habe unter guter Anleitung die Sonographie der Nieren+Harnwege gelernt und ich kann sehr sicher DKs legen. Der zweite gute Punkt war, dass man wann immer man mochte in den OP oder die Endoscopie konnte.
Was mich aber die volle Zeit meines Aufenthaltes gestört hat: als PJler im 3. Tertial habe ich kein Stück was von den Stationsaufgaben gelernt/ausführen können. Alle Briefe, Gespräche, Visiten und Aufnahmen wurden durch die Ärzte durchgeführt. Wenn man mal einen Brief schrieb, gab es in 4 Monaten genau 1x Feedback. Fragen konnte man stellen, aber sie wurden punktuell beantwortet. Ein weiterreichendes Denken im Sinne von teaching hat bis auf den ltd. OA niemand gemacht (und der war quasi immer im OP).
Wenn ich mal Aufnahmen übernommen habe wurde ich von den Ärzten gedrängelt ich solle nicht so ausführlich sein, das koste nur Zeit.
Am Ende hatten wir dann zusätzlich 2 Famuli, sodass es noch weniger Arbeit gab.
Der Unterricht war meist nur Repetetorium (Ausnahme Anästhesie; sehr guter sinnvolle Inhalte für Assistenzärzte) und ist häufiger auch ausgefallen.
Mein Kontakt zur Pflege war unter allem. Es war von Seiten der Pflege ein respektloser Umgang und es gab häufig Dispute. Am Ende meiner Zeit wurde mir offen ins Gesicht gesagt, dass es diese nur gab, weil ich noch kein Arzt sei und dass ich ja im Prinzip Recht hatte (bspw. Durchsetzung bestimmter Hygienemaßnahmen).
Ich kann niemandem das Urologie-Tertial hier empfehlen. Wer sich den Davinci anschauen möchte, sollte das in einer Hospitation machen oder in einem anderen haus. Für meine Assistenzarztzeit oder meine Prüfung gab es hier wenig bis nichts zu lernen (mit sehr wenigen Ausnahmen).
Bewerbung
Universität Magdeburg im Zeitraum der nationalen Bewerbungsfrist
