Also vorneweg: Ich hatte eine sehr interessante und lehrreiche Zeit in der HNO in Chemnitz und kann euch ein PJ hier nur empfehlen!
Ungefährer Tagesablauf: Visite -Frühbesprechung - Aufnahmen - Mittag - Patientenvorstellung - diverse Sprechstunden/Stationsarbeit/Notaufnahme/OP
- Visite: Wird unter den Anwesenden aufgeteilt, man kann mitgehen oder auch mal selber (unter Aufsicht) Visite machen
- Frühbesprechung: Dienst, Histos etc...
- Aufnahme: Hier kann man zuerst bei jemandem mitgehen und später unter Aufsicht Patienten alleine betreuen. Man macht dort einen kompletten HNO-Status, man lernt die Untersuchungstechniken gut. Ich empfehle immer mal ein paar Bilder zur Untersuchung anzuschauen oder mit in den OP zu gehen damit die Orientierung leichter ist. Ich habe im Verlauf alleine Patienten aufgenommen, die ich dann mit einem der Assistenzärzte besprochen habe und dann Mittags zur Patientenvorstellung auch dem Chef selbst vorgestellt habe.
- Alternativ kann man Vormittags auf Station mit der Oberärztin die OP-Kontrollen und Wundversorgungen machen,
- Mittagessen (jederzeit möglich)
- Patientenvorstellung: Alle aufgenommenen Patienten werden Mittags nochmal vom Chef angeschaut, man stellt sie ihm kurz vor und berichtet auch von den Untersuchungsbefunden
- OP: Man wird meist vor allem für interessante OPs eingeteilt, selten man weil man jemanden zum Haken-halten braucht. Meist ist man dann erste Assistenz und darf viel machen, manchmal muss man explizit nachfragen, aber bekommt meist eine positive Antwort. Zunähen durfte ich eigentlich immer, den Bipo benutzen, Hautschnitt durchführen, Neuromonitoring, ...An meinem letzten Tag durfte ich sogar eine Tracheotomie machen (mit Unterstützung), Auch wenn keine Assistenz gebraucht wird kann man natürlich jederzeit mit dazukommen; Das Spektrum umfasst auch SD und Hautkrebs-Resektionen
- Diagnostik: Kann man jederzeit mitmachen oder auch mal selbst ausprobieren (Riechtest, Hörtest,...)
- Sprechstunden: Ist man immer willkommen und bekommt interessante Untersuchungsbefunde auch gerne explizit präsentiert
- Stationsarbeit: Ich hab glaub ich insgesammt einen Breif geschrieben, hätte natürlich durchaus mehr gedurft, meist ist es einfach an Computerplätzen gescheitert (obwohl es 4 gab). Blutabnehmen macht das Pflegepersonal, nur Vigos muss man machen (so 1-3/d)
- Notaufnahme: Gibt es immer einen zuständigen Assistenzarzt (der macht auch die Konsile), da kann man immer mitgehen, oder auch schonmal anschauen und dann unter Aufsicht die Versorgung machen
- Dienstschluss: Tagesabhängig meistens so 14/15 Uhr, bei langen OPs auch mal später, aber das waren Ausnahmen
Team: Super nettes und junges Team, dass einen gerne integriert und viel erklärt, auch die Oberärzte sind jederzeit bereit Fragen zu beantworten oder ein spontanes Teaching zu machen. Der ein oder andere hat einen etwas eigenwilligen Humor, aber das kennt man ja; Komunikation mit der Pflege ist auch top, irgendein Patient hatte es mal als "Ostcharm" beschrieben. Mir hat es sehr gut gefallen, ist halt direkt und ehrlich aber herzlich und gut gemeint.
Aufwandsentschädigung: 370€ + 12€ Essensgeld/Tag (wird monatlich abgerechnet) + Wohnung
- Unterkunft: Wohn/Schlafzimmer mit extra Küche, Bad und Flur; die Wohnungen sind alle etwas anders eingerichtet - ich hatte z.B. eine mit Backofen und Balkon, andere hatten dafür Fernsehr und Sofa, es gibt leider keine Waschmaschine und kein Internet (hatte dann eine Gigabox von Vodafon, hat gut geklappt)
- Essen: Mittagessen schafft man eigentlich immer, die Ärzte essen alle oben zusammen auf Station, da kann man sich gerne dazusetzen. Zum Frühstücken hab ich mir dann immer am Vortag was mitgenommen, die Cafeteria hatte immer recht lange auf
Arbeitskleidung: Gibts, besser ist es sich die im Küchwald zu holen (da muss man da einmal anrufen und sich registrieren), da kann man zu jeder Tag und Nachtzeit neue Sachen holen. Die in der Flemmingstraße haben nur Mittags eine Stunde auf
Einführungsveranstalltung: am 1. Tag, man bekommt nen EDV Kurs und meist findet sich auf Station jemand der einen rum führt
Freizeit: Die meisten PJler kommen erwartungsgemäß aus der Gegend oder haben Familie dort. Auch hat Chemnitz selbst nicht so übermäßig viel zu bieten. Aber man wohnt relativ nah am Eisstadion, dem Küchwald und auch in die Innenstadt kann man laufen. Edeka ist 10min zu Fuß entfernt. Es gibt ein paar nette kleine Kinos. Es gibt aber auch einige Ärzte die aus Leipzig pendeln, da könnte man sich bestimmt auch anschließen.
Studientage: 10/Tertial, kann man in Absprache mit der Stationsoberärztin flexibel nehmen
Also insgesamt: Tolles Team und viel gelernt, ich kann es euch nur wärmstens empfehlen!
Bewerbung
Ãœber Uni Leipzig oder Dresden beides unkompliziert