Ich war auf eigenen Wunsch auf der Hämatologie eingeteilt, es wurde mir ein Supervisor zugeteilt, der dann für mich zuständig war und mich betreute. Auf Station war ich hauptsächlich mit Visite beschäftigt, aber es gab keine festen Aufgaben für mich. Wenn es spannende Sprechstunden gab, durfte ich jederzeit gehen und sie mir ansehen. Ich war generell sehr frei in der Gestaltung meiner "Arbeitszeit" und konnte mir das Beste "herauspicken".
Blut abnehmen und Nadeln legen ist Aufgabe der Pflege, Ärzte müssen das nur bei schwierigen Patienten erledigen. Ich durfte sehr viel praktisches machen, ganz entgegen meiner Erwartung, da man immer liest, in England gäbe es nur "Observerships". Ich habe regelmässig Knochenmarkpunktionen durchgeführt, durfte Lumbalpunktionen und Arterien stechen und einige Kommilitonen, welche ebenfalls PJ dort gemacht haben durften in der Anästhesie selbstständig intubieren und die OPs anästhetisch leiten. Die Stimmung zwischen Ärzten und Pflege ist sehr gut, jeder war ausserordentlich freundlich und es war eine tolle Arbeitsatmosphäre. Ich habe viel gelernt, auch über das englische System mit dem NHS. Einiges läuft anders als in Deutschland, aber es ist auch gut zu sehen, dass es auch andere Arten gibt, Medizin zu betreiben, als in Deutschland.
Arbeitsbeginn war um 9:00 und man konnte an sich gehen wann man wollte. Ich bin meistens zwischen 15 und 16 Uhr gegangen.
Unterkunft musste man sich selbst organisieren, die Uni hatte mir ein paar E-Mails geschickt, wo ich anfragen konnte und das hat problemlos geklappt.
Generell war der Kontakt mit der Universität unkompliziert und das Sekretariat (Tracy) war ausgesprochen freundlich.
Negativ:
Da mein Tertial während der Semesterferien stattfand gab es wenig Teaching, aber als das Semester wieder losging gab es auch regelmässig Teaching und man konnte auch jederzeit bei den Studentenkursen teilnehmen.
Freizeit:
Stoke ist mitten im Nirgendwo, aber da es in der Mitte ist, kann man sehr gut Ausflüge machen. Birmingham, Manchester und Liverpool sind ganz in der Nähe, der Peak Distrikt und Lake Distrikt sind nicht weit weg, man kann jedes Wochenende etwas anderes erkunden (was man auch machen sollte, da Stoke nichts zu bieten hat).
Fazit:
Ich kann jedem das Royal Stoke University Hospital empfehlen! Es hat mir sehr gut gefallen dort.