Ein Teil des Wahljahrs/PJs auf dem Notfall der Klinik Hirslanden zu verbringen kann ich wärmstes empfehlen. Meine zwei Monate waren äusserst lehrreich und ich konnte viel für meine erste Stelle als Assistenzarzt mitnehmen.
Der Notfall ist interdisziplinär, öffentlich und relativ gross. Es wird ein grosses Spektrum von Krankheiten abgedeckt. Wobei der Schwerpunkt eher internistisch liegt. Es gibt ungefähr 13 Kojen, die alle sehr gut ausgerüstet sind. Polytraumas, schwere Verbrennungen, Kinder und Augenverletzungen werden hier nicht behandelt. Kleinchirurgische Eingriffe wie Wundversorgungen kommen zwar regelmässig, jedoch nicht täglich vor.
Das Ärzte Team des Notfalls ist fest angestellt, alle anderen Spezialisten der Klinik sind Belegärzte. Hier ist auch der grosse Pluspunkt: Das Team hat zwei äusserst sympathische Chefs sowie ein Team von kompetenten/netten Oberärztinnen. Die Assistenzärzte bleiben oft nur ein Jahr und rotieren deshalb stark. Die Hierarchie ist sehr flach. Auf dem Notfall arbeitet immer nur ein PJler, dieser wird immer in der Tagschicht (Mo-Fr) eingeteilt. Je nach Fähigeiten darf man Patienten selber übernehmen und diese direkt mit den Oberärzten besprechen. Die Betreuung ist wirklich hervorragend und da man der einzige Student ist, erklären und teachen die Oberärzte einem sehr viel. Wenn Zeit da ist, darf man seine Patienten mit den Belegärzten in Folgeuntersuchungen wie z.B. Herzkatheterlabor begleiten und bekommt so einen grösseren Einblick. Generell kann man sagen, dass man als Unterassistenten sehr willkommen ist.
Mittagessen geht man fast immer zusammen und ist sehr lecker. Das Wohnhaus der Klinik Hirslanden ist ausgelagert, aber in Fussnähe. Hier muss man unbedingt aktiv für eine Vergünstigung nachfragen. Der Preis entspricht ansonsten mehr oder weniger dem ganzen Lohn. Ich habe anschliessend 50% Vergünstigung bekommen. Jedoch würde ich empfehlen, falls möglich ein Zimmer in Zürich als Untermieter zu suchen. Im Wohnhaus hat es nur wenige Studenten.
Zürich ist sehr schön, aber nicht ganz günstig. Das Dokumentationssystem sowie die Tatsache, dass fast alles Belegärzte sind, erschwert die Bürokratie und man muss entsprechend vorsichtig sein nicht den falschen Belegarzt anzurufen. :)
Gerne würde ich wieder kommen, sicher ein sehr gute Stelle als PJler aber auch als Assistenzarzt.
Bewerbung
Die Stelle ist noch realtiv unbekannt, aber wie immer gilt: Je früher desto besser.