Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Rostock
Kommentar
Ich hatte einen besonders schönen Start ins PJ in Bad Doberan. Von Anfang an wurde ich sowohl von den Ärztinnen und Ärzten als auch von den Schwestern ins Team integriert.
Am ersten Tag wurden organisatorische Dinge erledigt, ich bekam einen Spind und ein Telefon und wurde dann auf Station gebracht.
Da ich schon Blut abnehmen konnte, habe ich das direkt gemacht, allerdings waren die Blutentnahme hier meist nicht mehr als ca. 5 und auch die Schwestern beteiligten sich daran.
Die ersten Tage lief ich bei den Schwestern mit, um die Station kennenzulernen. Sie zeigten mir Wundversorgungen, Drainagenentfernen und Dauerkatheterlegen.
Im Verlauf war ich regelmäßig entweder auf Station, im OP oder in der Ambulanz eingeteilt. Neben den unfallchirurgischen Operationen z. B
distale Radiusfrakturen, OSG-Frakturen oder Schenkelhalsfrakturen oder auch geplante Hüft-TEPs half ich regelmäßig bei Knie-Operationen (TEP) /Kreuzbandplastiken/Arthroskopie mit. Recht schnell durfte ich alleine knoten und nähen, fast immer gab es gute Erklärungen zu den OPs, die Stimmung vom OP-Personal war größtenteils gut. Es empfiehlt sich, am Anfang, wenn man noch nicht so viel OP-Erfahrung hat, sich von einer OP-Schwester die internen Gegebenheiten erklären zu lassen, dann vermeidet man die ein oder andere strenge Ansage.
Neben dem unfallchirurgischen Repertoire durfte ich auch bei Hemikolektomien, Gallenblase-OPs, Appendektomien oder Schilddrüsen-OPs sowie Leistenhernien-OPs assistieren, was zwischendurch eine schöne Abwechslung war. Im OP war es mit Rücksprache möglich, bei der Einleitung dabei zu sein, teils auch selbst mal zu versuchen zu intubieren/Larynxmaske zu legen.
Neben dem OP-Programm habe ich auf Station Patienten aufgenommen, habe Arztbriefe diktiert und war in der Notaufnahme. Dort gab es z. B. Patienten mit Schädelhirntraumata, Rückenschmerzpatienten, Patienten nach Hundebiss, nach Knochenfrakturen, Kopfplatzwunden Weichteilverletzungen etc. zu versorgen. Insgesamt war ich anteilsmassig nicht so oft in der Notaufnahme.
Auf Station gab es neben Patientenaufnahmen und-Untersuchungen und dem Schreiben von Arztbriefen die Möglichkeit, ein eigenes Patientenzimmer zu betreuen und ich danke den Ärzten für die Geduld bei meinen Nachfragen-Lerneffekt hier:sehr gross
Jeden Freitag morgen gab es eine interne Fortbildung. Die waren mittelspannend.
Etwas schade war, dass die angekündigten PJ- Fortbildungen häufiger ausgefallen sind und dann auch auch nicht nachgeholt wurden. Verbesserungsbedarf. Die stattgefundenen Fortbildungen waren jedoch qualitativ größtenteils sehr gut(eigenes Reanimationstraining an der Puppe für 2 Pjler mit dem Chefarzt der Anästhesie und einer Schwester,COPD,Frakturenlehre, Sonographiekurs-sehr zu empfehlen).
Mittagessen war jeden Tag möglich für 3, 30€, Geschmack war ok bis gut.
Samstags konnte man/war es gewünscht, dass die Pjler im Wechsel von 8bis 12 Uhr Spritzendienst machen, dafür gab es am Ende oder zwischendurch freie Tage-übt sehr und hat sich gelohnt.
Insgesamt die Stimmung im Krankenhaus ist positiv, unter den Schwestern auf Station 3 familiär und auch unter den Ärzten, fast jeden Tag frühstücken sie zusammen.
Ich habe mich sehr wohlgefühlt.
Arbeitsbeginn war 7:00.Ich war häufig schon 6:45 da und habe Blut abgenommen, das war sehr gerne gesehen, insgesamt waren es nicht viele Blutentnahme pro Tag, max grob 5,und dann und wann eine Flexüle.
Anfahrt mit dem Zug 06:06 vom Rostocker Hbf, da Winter war, hatte ich kein Fahrrad am Bahnhof stehen. Der Zug kommt 6:27 an und der Bus, der die 2 km zum Krankenhaus fährt, fährt um 6:29.Hier musste ich oft rennen, um ihn zu bekommen, das habe ich allerdings gerne gemacht. Alternativ hätte man ca 23 min laufen können oder im Sommer mit dem Fahrrad fahren können.
Insgesamt bin ich sehr dankbar für mein schönes PJ-Tertial und kann jedem empfehlen, dorthin zu gehen, der in einem familiären Team ein bisschen in die Basisversorgung der Chirurgie eintauchen möchten.