Das Klinikum Ansbach befindet sich gerade (zumindest bis ich mit meinem Tertial fertig war) im Personalmangel. Innere Medizin hatte keine eigene Station (wurde aus Finanzierungsgrund abgeschafft) . Das heißt man hat überall im ganzen Haus Patienten. Visite dauerte länger, weil man erstmal die Patienten finden muss. Die Patientenbetreuung fand ich persönlich nicht so gut, weil das Pflegepersonal die internistischen Patienten auch nicht kennen und auch mit der Innere Medizin nicht auskennen. (z.B internistische Patienten auf chirurgische Station mit chirurgischen Schwestern) Manche Anordnungen von der ärztlichen Seite wurden nicht durchgeführt, weil die Schwestern selten bei der Visite waren, weil die Visite in der unterschiedlichen Zeitpunkten abgelaufen sind.
Als ich angefangen hab (in Gastro) gab es noch mehr Ärzte, sodass ich auch besser betreut wurde. Eine ganz nette Ärztin hatte mit mir mehrmals Prüfungsspiel gemacht, was ich sehr gut fand. In Gastro durfte ich auch mehrere Patienten von Anfang an betreuen. Sonos relativ oft selber gemacht. Leider hatte man keinen Zugang, sodass mit der Untersuchunganmeldung leider nicht klappen konnte. Sehr netter OA in Gastro, der mir auch viel erklärt und gezeigt hat.
Als ich in Kardio war, waren schon zwei bis drei Ärzte schon gegangen, sodass noch weniger Personal da war. Das habe ich auch sehr empfunden. In Kardio war ich sehr oft allein auf Station, weil die OÄ die Diagnostik machen musste. Einerseits war das gut, weil man auch schnell in den Arbeitsalltag später als Assistentin reinkommt. Andererseits hat mir in Kardio das Teaching gefehlt.
Ich war für zwei Wochen auf Hämato/Onko, das ist aber eine sehr kleine Station. Da wurde ich sehr gut betreut, durfte Chemo-Plan ausfüllen, zum Tumorboard mitgehen, Port anstechen, und (unter ärtlichen Anleitung und Einsicht) auch transfundieren.
Insgesamt fand ich das Innere Tertial in Ansbach befriedigend. Es könnte natürlich noch verbessert werden, ich denke wenn man mehr Personal und eigene Stationen hätte. Als PJ-ler wird man aber sehr geschätzt- aber nicht so ausgenutzt wie in den meisten Unikliniken, fand ich. Dadurch dass sie auch viele neue Assistenten haben, die vom Ausland kommen, durfte ich relativ viel alleine machen (weil ich mich mit dem Arbeitsablauf schon besser auskenne, usw, usw..) und gefühlt habe auch eine neue Assistentin eingearbeitet:) Dies kann man als negativ oder positiv sehen, ich persönlich fand das okay, weil ich dadurch die alltägliche Arbeit schon während meiner PJ Zeit selbständig durchgeführt habe.