Natürlich ist die Handchirurgie ein sehr spezielles Fach. Da aber Notfälle aus der ganzen (handwerklich sehr aktiven) Schweiz nach Bern kommen, fand ich meine Zeit dort sehr spannend.
Um 7.30 Uhr beginnt die Morgenbesprechung zusammen mit den Plastischen Chirurgen. Danach geht es entweder in den OP, in die Poliklinik oder man kümmert sich mit dem diensthabenden Assistenten um die Station und die Notfälle.
Ich hatte das Glück, dass während meiner Zeit aufgrund von Krankheitsfällen das ohnehin schon kleine Team sehr dezimiert war, so dass ich über Wochen die erste Assistenz im OP sein durfte. Das Operationsspektrum reicht von Frakturen, Karpaltunnelsyndromen und septischen Arthritiden bis hin zu Lappenplastiken und Replantationen.
In der Poliklinik kann man nach einiger Zeit eigene Patienten betreuen.
Die Stationsarbeit und Notfallbetreuung ist sehr tagesabhängig.
Mir hat die Zeit dort sehr gut gefallen, auch wenn wahrscheinlich zwei Monate ausreichen.
Bewerbung
Die Bewerbung war sehr unkompliziert. Ich habe Olivia Ryser eine kurze Email mit einem Bewerbungsschreiben und meinem Lebenslauf 16 Monate vor Praktikumsbeginn geschickt. Eine Woche später hatte ich die Zusagen. Frau Ryser kümmert sich auch um die Aufenthaltsgenehmigung.
Gewohnt habe ich in Personalhaus 3, was ich nur empfehlen kann. Hierfür muss man sich separat rechtzeitig bewerben.
Der Freizeitwert in der Schweiz ist sehr hoch. Mit dem Auto ist man natürlich am unabhängigsten. Allerdings funktionieren die öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz hervorragend. Wenn man sich für diese Option entscheidet, bietet es sich an, sich gleich zu Beginn ein Halbtagsabo zuzulegen. Ein Fahrrad in Bern ist ebenfalls praktisch.