Ich bin mit meinem Tertial in Gotha sehr zufrieden und kann es nur weiterempfehlen. Es handelt sich in Gotha um ein Akutkrankenhaus mit ca. 350 Betten und 14 Fachabteilungen. Das Krankenhaus liegt etwas außerhalb der Stadt (mit dem Fahrrad ca. 10 min vom Bahnhof, 20 min ins Zentrum).
Mir war es wichtig im Rahmen meines Studiums Krankenhäuser verschiedener Größe und Ausstattung kennenzulernen und im PJ nicht auf andere Einkünfte angewiesen zu sein. Ich wurde während dieses Tertials oft gefragt, was mich nur nach Gotha geführt hätte. Rückblickend würde ich sagen, war es ein glücklicher Zufalll. Ich konnte mich auf die wichtigsten Krankheitsbilder fokusieren und mein Wissen festigen und den Verlauf von Notaufnahme bis Entlassung mitverfolgen.
Das Haus ist sehr übersichtlich aufgebaut und es dauert nicht lange die Abläufe in ihren Grundzügen zu verstehen. Die Atmosphäre ist auf den Station meist sehr familiär und man kennt nach wenigen Tagen fast alle Mitarbeiter. Da ich viele Aufnahmen gemacht habe und meist zur Visite mitlaufen konnte, hatte ich auch schnell eine Übersicht über die Patienten. Das ist mir in den letzten Famulaturen nicht mehr gelungen und hat mir das Gefühl gegeben wirklich verfolgen zu können was auf Station passiert. Ich durfte auf allen Stationen relativ selbständig arbeiten, jedoch immer in Rücksprache und immer mit der Möglichkeit mich zu besprechen. Dadurch habe viel gelernt, konnte meine Lücken finden und meine Grenzen testen ohne das Gefühl zu haben alleingelassen zu werden oder überfordert zu sein. Gerade am Anfang habe ich für die Aufnahmen sehr lange gebraucht und bin oft länger geblieben. Dadurch habe ich aber eine Routine entwickelt und konnte zum Schuluss viel effizienter arbeiten. Ich wurden immer darauf hingewiesen, dass es Zeit wäre zu essen oder zu nach Hause gehen auch wenn die Assistenzärzte selber noch bleiben mussten.
Ich war während dieses Tertiales die einzige PJlerin in der Inneren. Dadurch konnte ich frei rotieren und konnte immer wenn es etwas Interessantes gab dazu.
Fazit: Ich empfehle dieses Tertial also für alle, die gerne auf Station mitmachen, ihre Patienten und Kollegen kennen möchten. Man sollte sich überlegen, in wie fern einem die Mit-PJler fehlen würden. Kann auch einsam sein. Man nimmt als Student an den wöchentlichen Fortbildungen teil, dafür gibt es keinen wöchentlichen PJ-Unterricht.
Mein Tagesablauf bestand darin frühs Blut abzunehmen und Flexülen zu legen. Danach konnte ich fast immer zur Visite mitlaufen. Wir haben vor jedem Zimmer die Patienten besprochen und ich konnte alle Fragen los werden. Auf meiner To-do-Liste standen nach der Visite meist einige Aufklärungen und Flexülen. Dann habe ich mich um die Aufnahmen gekümmert, je nach Station 1-5 an der Zahl. Mit der Zeit durft ich auch bis zu 2 eigene Zimmer betreuen. Wenn mal wenig los war konnte ich zum Beispiel in die Funktionsabteilung und bei Untersuchungen zu gucke oder assisitieren.
PJ-Bedingungen: In Gotha wird das Maximalgehalt, derzeit also 700€. Zusätzlich gibt es ein kostenloses Mittagessen, was ich auch immer in Anspruch nehmen konnte. Die Kollegen der verschiedenen Stationen sitzen immer gemeinsam. Es gibt einen Studientag den ich frei nutzen konnte. Ich durfte Dienste mitmachen mit Freizeitausgleich. Der Chefarzt war sehr bemüht mir bei der Suche nach einer Unterkunft zu helfen. Möblierte Zimmer sind leider auch in Gotha nicht günstig (ca. 350/Mon). Alternativ finden sich in Erfurt WG-Zimmer, was jedoch mit einer gewissen Fahrzeit verbunden ist. Für Autofahrer gibt es kostenlose Parkplätze.