PJ-Tertial Chirurgie in Kantonsspital Glarus (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Verschiedene
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Pro:
Die Arbeit auf dem Notfall hat super viel Spaß bereitet. Man darf dort eigenständig Patienten sehen, untersuchen, Therapievorschläge machen und diese wenn immer möglich selbst umsetzen (zB Wundversorgung, Naht). Die Assistenzärzte sind immer sehr dankbar, wenn man Eigeninitiative zeigt, und umso mehr man hilft, desto mehr darf man selbst machen (immerhin ist man "Anfänger" und braucht für diverse Dinge ein bisschen länger ;-) ).
Einige Ärzte sind wirklich sehr nett, erklären sehr viel, möchten ihre bisherige Erfahrung uns angehenden Ärzten weitergeben. Diese möchte ich von der insgesamt leider schlechten Bewertung des PJ-Tertials ausschließen.
Positiv aufgefallen ist mir auch die sehr vielfältige Arbeit. Nicht nur chirurgische Operationen kann man sehen, sondern auch Gyn-, Uro- und Ortho-OPs. Man muss allerdings dazu sagen, dass man zu 80% der Zeit bei Belegärzten eingeteilt ist (man könnte sagen, dass 90% des Tertials aus Ortho-OPs besteht ;-) zusätzlich ist man auch in der Wirbelsäulenchirurgie und in der Handchirurgie manchmal eingeteilt (sehr nette Operateure)).

Kontra:
Man hat de facto keine 50-Stunden-Woche, wie im Vertrag angegeben, da man regelmäßig Piketdienste hat. Die Anzahl der Piketdienste richtet sich nach Anzahl der Unterassistenten, daher hat man bei 2 Unterassistenten umtägig Dienst. Da die Piketdienste am Wochenende von Freitag bis Montag früh dauern und zusätzlich Anwesenheitspflicht besteht (Sa und So ab 9 Uhr bis zu dem Zeitpunkt, an dem man vom diensthabenden Arzt / Ärztin nachhause geschickt wird, anschließend Rufbereitschaft für diverse OPs in der Nacht, inkl. gynäkologische + urologische OPs), resultiert daraus eine Arbeitsbelastung von bestimmt 80 Stunden pro Woche, die weder mit Freizeitausgleich noch finanziell vergütet werden (somit die schlechte Bewertung zum Thema Freizeit). Schon allein durch einen Wochenddienst (Fr-Mo) kommt man somit auf eine Stundenanzahl von 72h. Für einen Wochenenddienst bekommt man i.d.R. den Montag frei ^^. Wenn man wochentags Piketdienst hat und nachts für eine OP reingerufen wird, wird auch diese Zeit nicht kompensatorisch vergütet (zB.: Dienstag 10 Stunden gearbeitet mit Piketdienst, nachts Sectio gegen 2 Uhr -> Mittwoch trotzdem 10 Stunden ab 7:30, dh normale Arbeitszeit).

Man assistiert vorwiegend bei orthopädischen Operationen. Die Stimmung im OP-Saal ist stark abhängig vom Operateur: von einem sehr netten Operateur, der viel erklärt, an Wissensvermittlung interessiert ist, deine Arbeit würdigt und dich viel mitarbeiten lässt (zB Hautnaht), bis hin zu beleidigenden und beinahe schon erniedriegenden Äußerungen habe ich alles erlebt (einen derart unfreundlichen Umgangston, teilweise unbegründete Kritik, keine konstruktive Kritik; soetwas hätte ich von Schweizern nie vermutet, die ich sonst sehr herzlich und freundlich in Erinnerung habe und halten werde).

Leider gibt es keinen PJ-Unterricht o.Ä.. Die Lehre ist somit stark abhängig von den Assitenzärzten bzw. Oberärzten. Allerdings waren die meisten Ärzte (insbesondere die netten chirurgischen Assistenzärzte auf dem Notfall und der leitende Oberarzt auf dem Notfall) i.d.R. am Teaching der Unterassistenten, die Interesse zeigten und gewilligt waren zu arbeiten, interessiert.

Neutral:
Die Unterkunft ist sehr schön, die Landschaft ist traumhaft schön (wenn man dafür Zeit hätte^^), der Kontakt zu den "nicht-chirurgischen" Ärzten sowie zur Pflege ist mir insgesamt positiv aufgefallen.
Bewerbung
1,5 Jahre vorher
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1000
Gebühren in EUR
500

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
6
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.87