PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Klinikum Coburg (7/2019 bis 9/2019)
Station(en)
Akut-Geriatrie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Die Station der Allgemeinmedizin in Coburg ist spezialisiert auf die Akut-Geratrie. Für mich war das internistische Tertial sehr lehrreich im Umgang mit älteren/geriatrischen Patienten (Meine Überlegung war: Das Patientenkollektiv kommt auf jeden zu) und hatte klar Vorzug zu Cardio/Gastro (Funktion ist zwar kurzzeitig interessant, Station viel lehrreicher in Bezug auf Grundlagen. Funktionen hatte ich aber auch schon in Famulaturen abgehakt.) Zumal die Lehre und Stimmung der Station wirklich herraussticht und Patienten wegen besonderer geriatrischer Behandlungsabläufe ("komplex Behandlungen") eine höhere Liegedauer haben und deswegen weniger "Durchlauf" und weniger Hektik auf der Station ist.
Tätigkeiten: Grundlegend freut sich die Station über Hilfe in jedem Bereich, ist aber nicht davon abhängig. Ergo: Sehr entspanntes Umfeld mit flexiblen Arbeitszeiten und eigenbestimmten Aufgaben. FLEXIBLE ARBEITSZEITEN.
Jeder Patient bekommt im Verlauf mindestens ein EKG -> EKG lesen (+ durchsprechen, VT, VHF, STEMI,KHK, L/RSB erkennen gibt Sicherheit für Examen!)
Körperliche Untersuchung/Aufnahmen/Ultraschall -> darf man alles jederzeit machen, muss man nicht
Jeden Tag Röntgenbesprechung, extra für AM -> grundlegende Befundung
KEINE Blutentnahmen; es gibt einen Blutentnahmedienst, Nadeln machen Ärzte viel selber. Der Blutentnahmedienst hat nur selten um eine Entnahme, dann vor allem bei schwierigeren Venen, gebeten. Also wenige Blutentnahmen und einige Nadeln - sehr große Lernkurve (mehr Zeit für schwere Venen).
KEINE Reha-Anträge etc pp; es gibt eine Stationssekretärin.
Gezielte Fortbildung:
-Die Assistenten (auch die Schwestern!) sind durch die Bank überaus freundlich, zugewendet und hatten Spaß am Lehren, so konnte man jeden Tag Patienten/Fälle durchgehen. Durchsprechen von einfach allem an Symptomen, Indikationen, Diagnostik, Therapie, Medikamenten,..
-Täglich Beiwohnen bei Visite, Besprechen der Station mit Oberarzt und Assisten.
-1x/Woche Chefarztvisite mit Patientenvorstellung von 1-2 Patienten, wenn man als Student will (geniale Vorbereitung auf Examen).
-Chefarzt Pohlig gibt 1x/Woche Studentenunterricht für alle Studenten des Hauses (Diabetes, Delir, Demenz, ..)
-Chefarzt Pohlig nimmt Studenten sehr gerne mit zu Allgemeinmed.-Konsilen, erklärt wirklich viel und fragt auch manchmal währenddessen ab
-Oberarzt Glombik hat mich jede Woche mehrmals mit in sein Zimmer genommen und quasi ein privates differentaldiagnostisches Seminar gehalten (AP,AA..)
-Oberarzt Glombik hat mit mir ein Probeexamen simuliert mit Patientenvorstellung, Voruntersuchung, Fallbeispiele abprüfen
Die Lehre und auch gezielete Vorbereitung auf das M3 waren der Wahnsinn. Die Bewertung mag sich blumig lesen, aber mein Examen (November '19, Würzburg) beinhaltete so vieles, was ich in dem Tertial gelernt habe/ beigebracht bekommen habe: Nosokomiale Infektion, Delir bei Dehydratation wg. Infekt, DD hypoaktiv deliranter älterer Patient, Thema Verweildauer des alten Patienten; Probleme langer Krankenhausaufenthalt. Differentialdiagnose des Akuten Abdomens, DD Angina Pectoris, Notfall Diabtetes (Hypoglykäm vs. Hyperglykäm/Ketoazidotisch), Handhabe Antikoagulation, Antibiotika, EKG-Auswertung.
Bewerbung
Die Bewerbung lief über ein knappes, formelles Anschreiben.
Die Antwort war prompt und freundlich.