Das Krankenhaus Bad Doberan war mein erstes Krankenhaus, wo ich PJ absolviert habe.
Ich war insgesamt zufrieden dort und hatte eine schöne Zeit, auch wenn es wegen stukturellen und personellen Veränderungen gerade etwas chaotisch war.
Gegebenheiten: Am ersten Tag bekommt man eine Zugangskarte, die einen alle notwendigen Türen öffnet (Arztzimmer, OP...), ein eigenes Telefon, Namenschild, Wäsche, Telefonliste, Notizblock.
Ablauf: Der Dienstbeginn war jeden morgen um 7:00 mit Visite auf Station. Die Allgemeinchirurgie teilt sich die Station mit der Urologie (ca. 50/50), von daher hat man auch noch viel von der Urologie mitgenommen. Die Akten werden schriftlich geführt. 1x in der Woche ist Chefvisite. Nach der Visite wird Blut abgenommen (manchmal helfen einen nette Schwestern oder ärztliche Kollegen/Kolleginnen). Im Anschluss ist jeden morgen Besprechung zusammen mit den Unfallchirurgen, Montags und Freitags auch mit den Internisten. Dort übergibt der Dienst und es werden schwirige Patienten besprochen. Zudem findet eine Röntgendemostration statt. Im Anschluss nimmt man den Rest Blut ab, falls man es noch nicht geschafft hat oder fängt an für die Entlassungen Briefe zu diktieren. Man bekommt sein eigenes Telefon, wo man auch vom OP angerufen wird, falls man auf dem OP-Plan bei einer OP mit eingeteilt wird. Wenn einen der OP nicht benötigt, macht man Stationsarbeit. D.h. Briefe diktieren, Patienten stationär aufnehmen (chirurgisch und urologisch) oder wenn mal wirklich gut besetzt ist und nichts zu tun ist, geht man unten in die Notaufnahme und hilft dort. Wenn man sich hier gut anstellt, darf man Patienten zunächst auch selbst behandeln und dann zum Schluss einen Arzt dazu ziehen und alles besprechen. Um ca. 9 Uhr ist mit den Schwestern zusammen gemeinsames Frühstück. Das "kostet" 1€ am Tag und man zahlt am Ende des Monats, wenn man mit isst. Gegen 12:30 ist man gemeinsam mit den Ärzte in der Kantine für 3,30€ essen gegangen. Wasser darf man sich auf Station nehmen. Im Anschluss erledigt man alle restlichen Aufgaben. Um 15:00 ist Nachmittagsbesprechung. Nach der kann man um 15:30 dann auch nach Hause gehen.
Das Krankenhaus lässt einen offen, ob man den Studientag Freitags mitnutzen möche, oder nicht. Falls man ihn mit macht, muss man von 7:00 bis 9:00 anwesend sein und anschließend in die Uni Rostock zur Vorlesung. Am Ende des Teritals müssen die Unterschriften von den Vorlesungen vorgelegt werden.
Es gibt Samstags einen Spritzendienst, wo man sich selbst freiwillig eintragen kann. Man ist dort von 8:00 bis 12:00 und nimmt auf allen Stationen Blut ab/legt Flexülen und bekommt dafür einen anderen Tag frei.
Die ärztlichen Kollegen sind alle sehr nett und beantworten einem alle Fragen, die man hat. Ich bin dort gut mit ihnen ausgekommen.
Man wird sehr regelmäßig im OP eingeteilt (ich war fast täglich im OP) und ist bei Routineeingriffen auch die erste und einzigste Assistenz. Das fande ich sehr angenehm, weil man auch was machen darf und nicht nur daneben stehen und Haken halten. Bei manchen Ärzten muss man nachfragen, ob man z.B. zunähen darf, andere bieten es von sich aus an. Wenn man auf der allgemeinchirurgischen Station ist, wird man auch bei den Allgemeinchrirugen mit eingeteilt, ich war am Ende aber die einzige PJ´lerin im Haus und wurde dann auch bei den Unfallchirurgen eingeteilt.
Uns chirurgischen PJ´lern wurde offen gelassen, ob wir nach der Häfte tauschen möchten und wir haben das unter uns geregelt.
Es gibt einen PJ-Betreuer, zu dem man jederzeit bei Fragen gehen kann.
Alles in allem war es ein sehr angenehmes Tertial, ich bin gerne dort hin gegangen und habe einiges gelernt.
Ich kann Bad Doberan von meiner Seite aus nur empfehlen.