Allgemeines:
Die Organisation des Tertials lief super unkompliziert über das Sekretariat der Anästhesie und die Personalabteilung. Anders als man es aus vielen Kliniken in Deutschland kennt, ist am ersten Arbeitstag bereits alles vorbereitet (Computer-Zugang, Spind, Unterlagen, Telefon, etc.).
Das Spital Schwyz ist ein kleines und familiäres Krankenhaus. Es gibt insgesamt vier OP-Sääle, die zumeist von den Chirurgen oder Belegärzten aus der Ortho, Gyn, HNO oder Uro belegt sind.
Die Anästhesie
Das Team der Anästhesie besteht aus sehr erfahrenen Oberärzten, Chefärzten und aus der sehr gut ausgebildeten Anästhesiefachpflege. Die Stimmung ist super und man wird sehr schnell ins Team integriert.
Anders als in Deutschland wird das Hüten der Narkose hauptsächlich durch die Anästhesiepflege übernommen.
Als UA wird man Schritt für Schritt an das selbstständige Arbeiten herangeführt, sodass man am Ende eigenständig Narkosen hütet und Einleitungen im Beisein eines OA‘s leitet und selbständig durchführt.
Der Arbeitsbeginn ist morgens um 7.00 Uhr mit einem kurzem Morgenrapport, bei dem das OP-Programm des Tages besprochen wird. Der Arbeitstag endet meist zwischen 16.00-17.00 Uhr. Ein großer Pluspunkt der Anästhesie ist, dass man weder Wochenenddienste noch chirurgische Pickett Dienste absolvieren muss.
Ich war die meiste Zeit im OP eingeteilt, einzelne Tage auf der Intensivstation oder in der Sprechstunde.
Während der Narkose bleibt meist genug Zeit für Teaching durch den zuständigen OA oder die Anästhesiepflege. Dabei haben sich sowohl Ärzte als auch die Anästhesiepflege sehr viel Zeit genommen, auf Fragen detailliert einzugehen und zu erklären.
Trotz der kleinen Größe des Spitals, konnte ich in den vier Monaten einen guten Einblick in die Anästhesie erhalten. Im Spital Schwyz werden sehr viele Spinal- und Plexusanästhesien durchgeführt. EDA’s, Arterien und ZVK’s werden regelmäßig durchgeführt und gelegt. Dank den Belegärzten aus der Urologie und HNO stehen auch immer mal wieder Kinderanästhesien auf dem Programm. Durch das eigene Telefon, wurde ich zu jedem Schockraum und Rea-Alarm mit benachrichtigt und konnte so auch außerhalb des OPs einiges sehen und lernen.
Einziges kleines Manko: UA-Fortbildungen oder PJ-Seminare gibt es keine.
Das Wohnheim
Die meisten Unterassistenten wohnen im spitaleigenem Wohnheim. Das Wohnheim ist ein alter Betonbau, der seine beste Zeit lange hinter sich hat. Die Zimmer sind geräumig und möbliert. Dusche und Küche sind jeweils pro Etage vorhanden. Einen Aufenthaltsraum oder Gemeinschaftsraum gibt es leider nicht, allerdings trifft man sich meist abends in einer der Etagen-Küchen zum gemeinsamen Kochen. Die Küchen sind nicht wirklich ausgestattet, man sollte daher eigenes Geschirr und Kochutensilien mitbringen. Zusammengefasst stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis von 250 Franken und natürlich der unschlagbare Arbeitsweg von 150m Luftlinie . Derzeit ist ein neues Wohnheim im Bau und soll ca. 2021 fertig werden.
Schwyz
Die kleine Stadt Schwyz liegt umgeben von Seen und Bergen inmitten der Zentralschwyz und bietet so ein breites Spektrum an Freizeitangeboten. Der Vierwaldstättersee und der Lauerzersee sind vom Wohnheim aus zu sehen, der Mythen lädt zur Feierabend-Wanderung ein und im Winter sind die Skigebiete nicht weit.
Fazit
Die Atmosphäre im Spital ist super und ich bin jeden Tag aufs Neue sehr gern zur Arbeit gekommen!
Insgesamt hatte ich ein super Tertial, konnte sehr viel lernen und kann es definitiv weiterempfehlen!
Bewerbung
Ca. 1,5 Jahre im Vorfeld über das Sekretariat der Anästhesie