Das Tertial hat mir viel Spaß gemacht! Die akutgeriatrischen Stationen Geri 1+2 von insgesamt 5 Stationen der eigenständigen geriatrischen Klinik sind ein guter Mix aus chirurgischen und internistischen Aufgabenbereichen. Patienten werden postoperativ von einem Team aus Pflegekräften, Chirurgen, Internisten und Physio- sowie Ergotherapeuten in einer mindestens 2wöchigen Komplexbehandlung wieder aufgepeppelt. Interdisziplinärer Austausch findet täglich statt. Während die Chirurgen die Wunde versorgen und die Physiotherapeuten für eine altersentsprechende Rehabilitation sorgen, werden die Patienten täglich von Internisten visitiert. Als Teil des internistischen Teams war Ich täglich für die Blutentnahmen und Flexülen zuständig und habe die Neuzugänge auf Station aufgenommen. Ich habe auch Aufgaben in der Visite übernommen und teilweise selbstständig (unter Supervision) eigene Patienten visitiert. Meine eventuellen Hilfegesuche wurden von pflegerischer, chirurgischer und internistischer Seite stets beachtet, sodass Ich mir nie alleingelassen vorkam.
Das ärztliche Team hat während meiner Zeit ein paar Mal die Stationen ungeplant gewechselt, sodass Ich mich dahingehend umstellen musste, worauf der neue Stationsarzt Wert legt. Der Vorteil davon war, dass Ich schnell alle Ärzte kennengelernt habe. Außerdem hat es niemand übel genommen, wenn man mal was vergessen hat, zu untersuchen. Fragen konnten allen jederzeit gestellt werden und wurden wenn nötig sogar unter Hinzuziehen weiterer Kollegen gern ausführlich beantwortet.
Die Kommunikation mit der Pflege war gelegentlich komisch, weil man zwar im späteren Berufsbild weisungsberechtigt, aber als Student ja quasi noch in der praktischen Ausbildung steckt und unter den ausgebildeten Fachkräften steht (zumindest gefühlt). Insgesamt stehen einem aber alle freundlich gegenüber, wenn man auch freundlich entgegentritt. Der Kontakt zu den Stationsärzten aber auch Chef-und Oberärzten verläuft problemlos, sodass schnell eine Vertrauensbasis geschaffen werden kann.
Eine Rotation gehört nicht planmäßig zum Tertial. Sie ist theoretisch möglich aber nicht gern gesehen. Ich persönlich finde auch, dass man erst nach 2 Monaten Anlaufzeit wirklich im Team und in den Aufgaben richtig angekommen ist, gerade im ersten Tertial. Eine Woche Spätschicht (15-23:30 Uhr) in der Notaufnahme ist Pflicht. Dort wird man aber auch nicht ins kalte Wasser gestürzt, sondern darf die stabilen Patienten in Ruhe untersuchen und mit dem schichthabenden Arzt besprechen.
Während meines Tertials ist zum Jahreswechsel der Platz des Lehrbeauftragten für das PJ leider frei geworden, sodass im Prinzip nur noch Nov und Dez 2019 regelmäßig PJ-Seminare stattfanden. Im Jan und Feb 2020 fanden nur sporadisch selbst organisierte Seminare statt. Ich hätte gern noch mehr aus Seminaren mitgenommen und hoffe, dass mit dem Antritt eines neuen Organisators auch die Seminare wieder aufleben.
Die monatliche Vergütung beträgt 649€, ein Mittagsmenü (kleiner Salat, Hauptspeise, Nachtisch) kostet immer 3,40€. Der Studientag wurde stets gewährleistet.
Bewerbung
Wohnheimplätze stehen theoretisch in den Wohnheimen in der Nähe gebührenpflichtig zur Verfügung, jedoch habe Ich bei Anfrage 4 Monate im Voraus keinen Platz mehr erhalten können. Deshalb frühzeitig melden. Das Tertial an sich wird über das PJ-Portal gebucht. Von 25 möglichen Inneren-Plätzen waren nur etwa 10 belegt.