Das Chirurgie-Tertial in Westerstede ist sehr zu empfehlen für Menschen, die Lust auf Chirurgie haben!
Das Tertial began mit einer Einführungswoche: Belehrungen, Organisatorisches, Untersuchungskurse (Abdomen, Thorax, Neuro..), Sono-Kurse (Abdomen, Gefäße, Gelenke, Kopf...) und einem Nahtkurs. Die ersten 6 Wochen war ich dann auf der Unfallchirugischen Station (E16) eingeteilt. Der Tag beginnt um 6.50 Uhr mit der Frühbesprechung, danach Oberarztvisite (Montags Chef-Visite) zu der ich immer mitgehen konnte. Anschließen die sehr überschaubaren BEs (meistens helfen einem die ÄrztInnen, wenn es mehr als 6 BEs waren!). Den Rest des Tages war ich dann entweder im OP, auf Station oder in der Notaufnahme. Im OP waren vor allem Lagerung, Abdeckung, 2. Assistenz, Ausschleusen meine Aufgaben. Auf Station waren vor allem administrative Aufgaben zu erledigen: Viggos, Briefe, Röntgen/Laboranmeldungen, Blutkonserven vorbereiten, Aufklärungen usw. In der Notaufnahme durfte ich Patienten im Erstkontakt betreuen, Platzwunden versorgen usw. Ich habe mich überall sehr gut betreut gefühlt, es war immer jemand da, der meine Fragen beantwortet hat und sich auch mal die Zeit genommen hat, Dinge zu erklären. Meistens durfte ich nach der Nachmittagsbesprechung (15.30 Uhr, Freitags 12.30) nach Hause gehen.
Nach der Unfallchirurgie ging es 2 Wochen auf die Gefäßchirugie. Hier begann der Tag um 7.15 mit der Morgenbesprechung. Danach konnte man in den OP, die Ambulanz oder Station gehen. In der Ambulanz durfte ich selbstständig Gefäß-Sonografien durchführen. Im OP war eher Haken halten oder Faden führen angesagt. Die Blutentnahmen werden von den Pflegekräften durchgeführt, man wird nur ab und zu zu schwereren Fällen oder ZVKs gerufen. Alles in allem war es ein interessanter Einblick in die Tätigkeiten des Gefäßchirurgie.
Die letzten 7 Wochen verbrachte ich auf der Allgemein/Viszeralchirugie: Der Tag beginnt um 7.20 mit der Frühbesprechung, danach gingen die Oberärzte auf die ITS wo man auch immer mitgehen konnte. Anschließend war ich fast jeden Tag im OP eingeteilt, teilweise als 1. Assistenz. Man kann hier wirklich viele OPs sehen, von Cholezystektomie bis hin zur Whipple-OP. Meine Aufgaben waren vor allem Kamera führen bei Laparoskopien, Haken halten, aber auch Hautnähte usw. Das Team ist sehr nett, wollen einem gerne was beibringen und fragen einen auch mal ab (im OP vor allem Anatomie.). Auf Station waren vor allem Sonos, Briefe und Kurvenvisite zu erledigen. Auch hier werden die Blutentnahmen von der Pflege durchgeführt. Der Tag endete nach der Nachmittagsbesprechen gegen 16 Uhr.
Alles in allem hatte ich ein sehr lehrreiches Tertial in Westerstede. Die ÄrztInnen und Pflegekräfte (sowohl auf Station als auch im OP) waren durchweg sehr nett. Es sind alle sehr hilfsbereit und entspannt. Ich kann das Chirurgie-Tertial vor allem für Chirurgie-Interessierte empfehlen, da man besonders in der Allgemeinchirurgie viel im OP steht.