Das Tertial in der Innern Medizin und Kardiologie (IMuKard) des Klinikums Klagenfurt war wirklich gut. Ich hatte mir bewusst Innere als erstes Tertial ausgesucht, da ich es ehrlich gesagt möglichst schnell "weghaben" wollte. Nach den vier Monaten in Klagenfurt war ich aber kurz davor, mich direkt in der Abteilung für eine Fachweiterbildung zu bewerben.
Die Betreuung war vom ersten Moment an super: Der Ablauf des ersten Tags war klar geregelt (Personalabteilung, ORBIS-Zugang, Telefon, Mitarbeiterausweis und Spind standen alle schon bereit), man wurde direkt herzlich empfangen und vom PJ-beauftragten Oberarzt durch das ganze Krankenhaus und alle relevanten Funktionsabteilungen geführt.
Die Fehlzeitenregelung war sehr entspannt, man konnte sich immer freie Tage wünschen, die man mit einem Nachtdienst oder Long Day (bis 20:00) in der Notaufnahme problemlos wieder einarbeiten konnte. Gerade diese Dienste waren oft interessant, da die Abläufe in der ZNA doch sehr anders sind als auf Station.
Jeden Tag wurde nachmittags die Einteilung für den Folgetag per Mail verschickt, sodass man immer vorher wusste, an wen man sich für den nächsten Tag halten konnte. So arbeitete man mit fast allen Ärzten irgendwann einmal zusammen. Dabei konnte man immer bei der Abteilungssekretärin Einteilungswünsche äußern.
Die meiste Zeit habe ich auf der Station E verbracht, jedoch auch einen Monat auf der kardiologisch geleiteten internistischen ICU. Die war besonders spannend, da es dort viele unterschiedliche Krankheitsbilder aus der gesamten Internen zu sehen gab.
Zudem war ich mehrere Wochen auf der Sonderklasse eingeteilt, was ebenfalls eine interessante Erfahrung war.
Dadurch dass ich aber den Großteil meines Tertials auf einer Station war, habe ich die Abläufe dort gut kennenlernen können und durfte schon früh fast alleine arbeiten. Die Station ist in drei Teilbereiche aufgeteilt, für die jeweils ein Ober- oder Facharzt zuständig ist, der von je einem Assistenten oder PJler unterstützt wird. Da die OÄ nebenbei viel Zeit in den Fuktionsdiagnostiken und im Katheterlabor verbringen, darf man schnell selbstständig Patienten aufnehmen, untersuchen, für diverse Prozeduren aufklären und Diagnostiken anmelden sowie Briefe schreiben und Patienten entlassen. Es ist jedoch fast immer irgendein FA/OA da, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht, sodass man sich nie überfordert fühlt.
Außerdem wird man für jeweils eine Woche in den Herzkathter, die Fuktionsdiagnostik (insb. Echo) und Ambulanz eingeteilt, wo man auch immer selbst mal Hand anlegen darf und viel erklärt bekommt.
Was nicht vergessen werden darf: Das Essen in der Kantine ist zwar für PJler kostenpflichtig, aber es lohnt sich (insb. das Front Cooking!).
Klagenfurt ist auch freizeitmäßig sehr zu empfehlen: Zwischen Wörthersee und Karawanken findet sich immer ein Ausflug und auch in der Stadt gibt es viele nette Kneipen, Cafés und Bars, die nach der Arbeit zu einem Aperitif einladen oder ein Freilichtkino mitten in der Stadt, das jeden Abend einen anderen europäischen Film in Originalsprache zeigt. Und wenn man mal ein langes Wochenende frei hat, sind Italien und Kroatien auch nur 2 Autostunden entfernt...
Insgesamt kann ich ein Tertial in der IMuKard nur empfehlen, auch wenn man denkt, dass man kein geborener Kardiologe ist. ;-)
Bewerbung
Ca. 1,5 Jahre vorher über https://www.medservicestelle.at/